Der überraschende Rücktritt von Brasiliens Umweltministerin Marina Silva ist von der katholischen Kirche des Landes als Sieg der Holzunternehmen, Großgrundbesitzer und anderen umweltfeindlichen Wirtschaftssektoren gewertet worden. Die bischöfliche Bodenpastoral(CPT) erklärte, Marina Silva  habe all jenen politisch einflußreichen Personen im Wege gestanden, die sich weder um die Regenwälder noch die dort lebenden Menschen sorgten. Die Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva habe in jüngster Zeit zahlreiche Wirtschaftsprojekte verkündet, die von der Umweltministerin abgelehnt worden seien.
Der von dem aus Österreich stammenden Bischof Erwin Kräutler geleitete Indianermissionsrat (CIMI) erklärte, nach dem Ausscheiden Marina Silvas seien Rückschritte beim Umweltschutz, aber auch beim Schutz der Indianerrechte zu befürchten. WWF und Greenpeace betonten, der Rücktritt weise auf die Mißachtung des Umweltschutzes durch die Lula-Regierung. Marina Silva habe als Aushängeschild Brasiliens in Umweltfragen gedient -Â daher sei jetzt mit einem sehr negativen Echo des Auslands zu rechnen.
Renommierte Umweltexperten werfen Marina Silva vor, der Lula-Regierung lediglich als Umwelt-Symbol gedient, den umweltfeindlichen Kurs Brasilias aber mitgetragen zu haben. Bei der bevorstehenden UNO-Naturschutzkonferenz in Bonn hatte sie die brasilianische Regierung repräsentieren sollen.
« Marina Silva, Brasiliens Umweltministerin, zurückgetreten – kurz vor Eintreffen Angela Merkels. Marina Silvas Exekutivsekretär und der Chef der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA nahmen ebenfalls ihren Hut. – Hilfswerke gegen Agrotreibstoff-Importe – Kritik an deutsch-brasilianischem Energieabkommen. »
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