Wie es hieß, sei der Angriff auf Tripolis zwischen NATO und den Regierungsgegnern abgestimmt worden.
Gemäß den Konflikt-Anfangsberichten wurden die Regierungsgegner von NATO-Bodeneinheiten auf libyschem Territorium militärisch gedrillt und mit NATO-Waffen ausgerüstet. Berichterstattung über den Fortgang der militärischen Aufrüstung der Regierungsgegner verstummte indessen später kurioserweise. So hatte der brasilianische Außenminister Patriota gefragt: “Wie kann man denn beispielsweise Waffen an die Rebellen liefern, wenn es ein entsprechendes Embargo gegen Libyen gibt?”
Brasiliens Qualitätsmedien berichten über geheime Waffen-Transportflüge der NATO zu Behelfspiste kurz vor Tripolis:
“Die Zeit” hatte anfangs über Waffenlieferungen auf dem Seeweg an pro-westliche Rebellen in Misrata, darunter deutsch-französische Milan-Raketen, berichtet:
“Der 26 Meter lange Schlepper ist voller Waffen und Munition. Gewehre unterschiedlichster Typen, in graue Decken eingewickelt, liegen auf dem Boden der Kajüten. Auch unter den Tischen der kleinen Messe stapeln sich Gewehre, die Waschküche ist angefüllt mit Panzerfäusten. Patronengurte hängen aus den Deckenverkleidungen wie anderswo Isolierwolle. Das Schiff ist eine schwimmende Bombe…
Die wichtigste Fracht der Ezzarouk ist eine neue Waffe im Kampf gegen Gadhafis Panzer. Das Milan-Raketensystem, eine deutsch-französische Entwicklung, die sich die Rebellen aus dem Ausland besorgt haben.”
Der Spiegel:
“Jetzt haben sie belgische Sturmgewehre, die Schiffe aus Bengasi gebracht haben. Abdul Latif schießt mit einer FN-FAL, Kaliber 7,62 x 51 mm. Das Zielfernrohr ist von der amerikanischen Firma Bushnell. “Der rechte Arm der freien Welt”, hieß das Gewehr im Kalten Krieg, weil es von so vielen Nato-Soldaten verwendet wurde.”
2014: Deutsche Milan-Raketen aus Libyen in Syrien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/23/syrien-intervention-islamisten-mit-deutsche-waffen-sogar-milan-raketen-laut-berliner-zeitung-sie-bringen-uns-den-tod-mit-deutschen-waffen-bisher-noch-nicht-ermittelt-wieviele-bewohner-syrien/
Ausriß O Globo.
Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ hat die mögliche Verhängung einer Flugverbotszone über Libyen als „Kriegsakt“ bezeichnet – dessen Annahme ohne UNO-Mandat würde einen weiteren strategischen Fehler der USA in der Region bedeuten. Die Zeitung erinnert zudem an die „Komplizenschaft des Westens“ über Jahrzehnte mit ihm politisch und wirtschaftlich genehmen Diktaturen – sowie an den Vietnamkrieg. Genannt wird gewöhnlich in diesen Tagen immer wieder Saudi-Arabien. Betont wird zudem, daß das Profil des Libyen-Konflikts noch garnicht bekannt sei.
Zeitungsausriß.
Angesichts der Fotos, die Sarkozy freundschaftlich mit Gaddafi zeigen, zitiert die Folha de Sao Paulo den Experten Salem Nasser von der Getulio-Vargas-Stiftung Sao Paulos:“Kritischer Geist sollte der Reinheit der Absichten jener mißtrauen, die gestern noch intime Beziehungen zu Gaddafi herstellten – und heute bereit sind, einen bewaffneten Konflikt zu riskieren, um ihn zu stürzen.“