Wie Brasiliens wichtigste Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ weiter berichtete, erkläre die Behelfspiste auf einer Tripolis-Zufahrtsstraße die plötzliche, heftige Offensive der Regierungsgegner in Richtung auf die Hauptstadt in den letzten zwei Wochen. Zuvor umzingelt in Enklaven wie Zintan und Nalut, konnten sie durch den Erhalt von Waffen und Munition der NATO vorankommen, hieß es. Entsprechende Gerüchte, daß sich NATO-Flugzeuge nicht nur auf das Bombardieren von militärischen Zielen beschränkten, zirkulierten danach seit Wochen. Laut Qualitätszeitung stellte der Sprecher der Regierungsgegner klar, daß die NATO-Waffenlieferungen geheim bleiben müßten.Der Estadao-Korrespondent beschrieb die NATO-Behelfspiste vor Ort. In mitteleuropäischen Medien fehlten bisher Berichte über derartige NATO-Waffentransporte aus der Luft bis kurz vor Tripolis. Brasiliens Qualitätsmedien berichten seit Beginn der Intervention wegen unterschiedlicher Kriterien und Regeln deutlich anders als Europas tonangebende Medien über den Konflikt.
Libysche Rebellen schiessen mit Schweizer Munition
Patronen zunächst offiziell nach Katar exportiert
Die libyschen Rebellen schiessen im Kampf gegen die Gaddafi-Truppen auch mit Schweizer Munition. Dabei handelt es sich nach Angaben der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SF um Nato-taugliche Gewehrmunition M80.(NZZ)
Bisher ist nicht klar, ob und wie lange bereits NATO-Bodentruppen, NATO-Spezialeinheiten in und um Tripolis im Einsatz sind. Gewöhnlich gelten bei derartigen Konflikten ausgefeilte Nachrichtensperren, denen sich nicht wenige Medien zwangsläufig unterwerfen: Vor-Ort-Korrespondenten sehen und recherchieren viel, haben indessen keinerlei Veröffentlichungsmöglichkeiten. Korrespondenten aus Ländern, die nicht zur NATO gehören, wie Brasilien, sind offenbar häufig in einer komfortableren Lage – Vergleiche gestalten sich für Medieninteressierte entsprechend aufschlußreich. Besonders deutlich wurde dies während der Bombardierung von Tripolis: Während u.a. der katholische Bischof Martinelli als Nicht-Journalist regelmäßig über zivile Opfer, die Wirkung der Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung (u.a.im Fidesdienst des Vatikans) berichtete, fehlten derartige Berichte nebst Fotos von den scharenweise in Tripolis stationierten Korrespondenten großer Weltmedien.
Süddeutsche Zeitung zu Brechung des NATO-Mandats in Libyen:
Fehlende Verurteilung von Kriegsverbrechern wird von Menschenrechtsexperten kritisiert:
Andreas von Bülow:
Saif al-Islam, Maler und Architekt, 2010 in Sao Paulo.
Der unter einem Vorwand begonnene Irakkrieg – wieviele Menschenleben er forderte – Verantwortliche immer noch nicht vor internationalen Gerichten: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/21/schatzungsweise-15-millionen-iraker-sind-durch-den-krieg-ums-leben-gekommen-ippnw-2013/