Ausriß März 2012.
Zu den Besonderheiten der größten Demokratie Lateinamerikas zählt, daß sich martialische Besetzung eines Slums durch Militär und Polizei sowie weiter herrschende Banditenkommandos, die die Slum-Bevölkerung terrorisieren, keineswegs ausschließen. Natürlich erhalten die zuständigen Autoritäten Rio de Janeiros auch aus neoliberalen Ländern wie Deutschland vor diesem Faktenhintergrund sehr viel Lob für diese Art von öffentlicher Sicherheit.
http://www.freitag.de/politik/1213-rinnsal-durch-dreck-und-kot
Zahlreiche Fachbegriffe zu den Bereichen Bürger-und Menschenrechte haben in Brasilien, wie die Realität zeigt, eine völlig andere Bedeutung als etwa in Mitteleuropa. Dies gilt auch für die Frage der Slum-Sondergerichte des organisierten Verbrechens, die beispielsweise in Mitteleuropa auf eisige Herzenskälte stößt.
Unterdessen bieten in der täglichen Radiowerbung Brasiliens die Sicherheitsunternehmen sogar den Service der bewaffneten Eskorte an – Hinweis auf die besondere Situation Brasiliens.
Brasiliens Slum-Sondergerichte: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/15/brasiliens-slum-sondergerichte-der-banditenkommandos-existieren-weiter-todesurteile-folter-verstummelungen-laut-landesmedien/
Brasiliens Kindersoldaten: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/brasiliens-kindersoldaten-junge-kinder-mit-waffen-die-einfach-anderre-kinder-erschossen-haben-die-sie-gerade-mal-schief-angeschaut-habenlesermail/
Bundesrichterin Tais Ferraz 2012 über die Sicherheitspolitik unter der Rousseff-Regierung: „Einige Hauptstädte von Teilstaaten sind durch ein wahres Szenario des Bürgerkriegs charakterisiert – 40 Morde auf 100000 Einwohner.“ Der Welt-Durchschnitt liege unter 10 Morden.
„…no Brasil, matar é ainda um crime que compensa.“
Wie es hieß, setzen sich dann die Banditenchefs und ihre Gangs rechtzeitig ab, um in nicht „erstürmten“ Favelas ihre Geschäfte fortzusetzen.
Im Europa-Mainstream werden die Absichtserklärungen der brasilianischen Autoritäten zu Rocinha wie üblich für bare Münze genommen.
Ausriß, 28.August 2011.
Wie Vertreter der katholischen Kirche Brasiliens im Website-Interview betonten, war es nicht leicht, für den vom ZDF am 27-November live übertragenen Gottesdienst in Sao Paulo eine geeignete Favela zu finden, weil unter den in Frage kommenden Slums zahlreiche in der Hand des organisierten Verbrechens sind, die Sicherheitsprobleme zu groß für einen Freiluft-Gottesdienst mit deutschen kirchlichen Würdenträgern wären. Rio de Janeiro zählt über 1000 Slums, Sao Paulo über 2000. Unter der Lula-Rousseff-Regierung wurde die Slumbevölkerung Brasiliens nicht aus dem Terrorregime der hochgerüsteten Banditenkommandos befreit – entsprechende Statistiken und Studien über Mord und andere schwere Verbrechen sind sehr aussagekräftig.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/terror-rap-statt-samba/763272.html
Zeitungsfoto aus Rio, Ausriß: Ermordeter in Favela neben Ziege.
Mainstream-Medienzirkus und unbequeme Favela-Realitäten: