Das Weltsozialforum von Belém wird auch als Beispiel exzellenter Mediensteuerung in die Geschichte eingehen. So wurden von Medien unterschiedlichster Ausrichtung, ob in Europa oder Brasilien, die brisantesten Debatten fast durchweg unterschlagen. Dazu zählten die zahlreichen sachkundigen Analysen der als neoliberal eingestuften Regierung von Staatschef Lula, die den größten Teil der Kosten des Weltsozialforums getragen hatte.
Lulas Menschenrechtspolitik in Lateinamerikas größter und wirtschaftlich führender Demokratie, Tatbestände wie alltägliche Folter, Sklavenarbeit, Scheiterhaufen, Todesschwadronen, Rassismus, Verfolgung von Menschenrechtsaktivisten, Slumdiktatur etc. wurden zwar in Belém u.a. von Sozialbewegungen und der katholischen Kirche ausführlich diskutiert und angeprangert, fehlten indessen so gut wie völlig in der Berichterstattung. Brasilia ist strategischer Partner Berlins.