Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien: Dürrekatastrophe wegen hausgemachter Ursachen(gigantische Naturzerstörung, systematische Abholzung)weitet sich ständig aus. Keinerlei Aufforstungsprogramme in Sicht, Bewohner schlagen Warnungen in den Wind, zerstören weiter Natur auf traditionelle Weise. Faktor Überbevölkerung, fehlende Bildung.

In Brasilien trifft die Dürrekatastrophe vor allem im Nordosten einen immer größeren Teil der armen, verelendeten Bevölkerung. Dennoch bleiben Umweltschutz-Gegenmaßnahmen, darunter seit Jahrzehnten notwendige Aufforstungen, aus. Wegen der sehr hohen Staatskorruption, so Landesexperten und kirchliche Umweltschützer, werden entsprechende Mittel abgezweigt. Die landwirtschaftliche Produktion des Nordostens sinkt rapide wegen der hausgemachten Dürrekatastrophe. Lula hatte versprochen, in seinem letzten Amtsjahr ein großangelegtes Wasser-Umleitungsprojekt am Rio Sao Francisco einzuweihen. Wie der katholische Bischof Cappio vorhergesagt hatte, geschah dies nicht, hat die Regierung die Wasserversorgung des Nordostens nicht verbessert. 

„Biosprit“ und Naturvernichtung:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/jurgen-trittin-und-der-biosprit-rede-im-wortlaut/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1779605/

Doch die Leute der Region schlagen nicht nur die Ratschläge von Bischof Krapf in den Wind, sondern seit über 100 Jahren sogar die von ihrem mit Festen und Prozessionen so hochgeehrten Nordost-Heiligen Padre Cicero, der von 1844 bis 1934 lebte und damals schon Umwelt-Gebote aufstellte. Nach wie vor hochaktuell:

„Holze den Wald nicht ab, keinen einzigen Baum.
Mache keine Brandrodungen, fackele deine Felder nicht ab.
Lasse Rinder und Ziegen nicht frei weiden, zäune sie ein.
Pflanze jeden Tag mindestens einen Baum, bis die Steppe wieder zum Wald geworden ist.
Werden diese Gebote eingehalten, wird die Dürre immer seltener, das Vieh immer gesünder, hat das Volk immer zu essen. Wird gegen die Gebote verstoßen, wird alles hier zur Wüste.“

Die Resultate sieht man derzeit. Während Amazonien erst etwa 20 Prozent seiner Wälder verlor, also etwa 720.000 Quadratkilometer, sind von den Atlantikwäldern nur noch etwa sieben Prozent übrig, gingen rund 1,3 Millionen Quadratkilometer verloren. Der allergrößte Teil jener klimaschädlichen Gase Brasiliens, die zum globalen Klimawandel beitrugen, stammte also von hier, nicht aus Amazonien. Einheimische Experten fordern Aufforstung gegen die Dürre und empfehlen sogar, dem Beispiel Europas zu folgen, das bereits etwa 36 Prozent seiner Fläche wieder bewaldet habe. In Brasilien dagegen erfüllen weder Staat noch Unternehmen ihre Aufforstungsversprechen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/01/brasilien-die-hausgemachte-durrekatastrophe-2012-systematische-abholzung-unter-lula-rousseff-immer-groserer-wassermangel-leere-staudamme-fur-stromversorgung-blackouts/

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 27. November 2012 um 12:09 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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