Wie es hieß, hatte Lula lauthals verkündet, zum Ende seiner Amtszeit 2010 das umstrittene Umleitungsprojekt für den Rio Sao Francisco ebenso einweihen zu wollen wie die Nordost-Eisenbahnlinie „Nova Transnordestina“, die Verbreiterung der wichtigen Fernstraße BR-101 sowie die Nordost-Raffinerie Abreu e Lima. Lula weihte indessen keines der vier Milliardenprojekte ein – gleiches könnte Nachfolgerin Dilma Rousseff passieren. Wann die Nordost-Eisenbahnlinie fertig wird, ist unbestimmt, gleiches gilt für das Umleitungsprojekt. Im Durchschnitt, lauten Erhebungen, verspäte sich die Inbetriebnahme von staatlichen Vorhaben um dreieinhalb Jahre.Als Gründe werden Korruption, Fehlplanungen, Baufehler etc. genannt.
Auffällig niedrige Produktivität Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
Jüngste Analysen von Brasiliens führender Wirtschaftszeitung „Valor economico“ zur Lage der wirtschaftlichen Großprojekte(„Projekte von 116 Milliarden Real schleppen sich im Nordosten hin“) haben in der Öffentlichkeit ein entsprechend großes Echo ausgelöst. Das von Lula seinerzeit von sich selbst produzierte Image falle rasch zusammen, „Markstein seiner Regierung ist das Scheitern, der Mißerfolg“, laut Brasiliens wichtigster Qualitätszeitung O Estado de Sao Paulo.
Im neuesten Welt-Ranking des Weltwirtschaftsforums für „Regierungseffizienz“ belegt Brasilien lediglich Platz 111.
Das Umleitungsprojekt am Rio Sao Francisco hatte zu erheblichem politischen Streit geführt, weil der katholische Bischof gegen das Vorhaben zweimal in den Hungerstreik getreten war. Bis jetzt haben sich die Analysen von Bischof vollauf bestätigt.
Wie Lula im derzeitigen Wahlkampf 2012 erklärte, wäre Brasilien ohne die Arbeiterpartei PT nicht so „fröhlich und stolz“.
Tags: Umleitungsprojekt Rio Sao Francisco – Brasilien – Bisch
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1375344/
“Klimafreundliche” “Biosprit”-Erzeugung in Brasilien – Umweltdesaster am Rio Sao Francisco, massenhafte Produktion von Dioxin, klimaschädlichen Gasen durch Abfackeln der Zuckerrohrplantagen – Beseitigen der Seitenblätter – kurz vor der Ernte.
Auf die übliche eindrückliche Weise propagierte Lula – uol-Video anklicken – den Dilma-Rousseff-Wahlkampftrumpf der Umleitung des Rio Sao Francisco – der katholische Bischof Luiz Cappio ging gegen das Projekt zweimal in den Hungerstreik. Inzwischen sieht man eindrückliche Bilder in den Landesmedien: Verfallende Kanäle, in denen bereits wieder Bäume wachsen – und massenhaft total zerbrochene Betonplatten eines gestoppten pharaonischen Projekts. Wie es heißt, sorgte Lulas Umleitungs-Propaganda für einen beträchtlichen Teil der Nordost-Wählerstimmen für seine Nachfolgerin Dilma Rousseff – nach erfolgter Wahl seien indessen die Bauarbeiten eingestellt worden. Mitten in der Korruptionskrise soll es nun dem Vernehmen nach neue Ausschreibungen für die Weiterführung des Projekts geben. Alles werde weit teurer als ursprünglich offiziell angegeben. Viele Brasilianer fragen sich nun, ob es Lula etwa garnicht so ernst war mit der Trinkwasserversorgung der Armen im Nordosten…
http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=237085&rubrik=7&ausg=200709
http://plattformbelomonte.blogspot.com/2011/12/die-flussumleitung-des-rio-sao.html
Ausriß Estadao.
Laut Zeitungsangaben erhielt Dilma Rousseff, die im Wahlkampf das Megaprojekt für die Propaganda einsetzte, in der Dürreregion besonders viele Wählerstimmen – bevor dann die Arbeiten an dem Milliardenprojekt stockten. Zu der für das Ende der Lula-Amtszeit angekündigten Einweihung kam es nicht – jetzt werden dafür in Brasilia keine Angaben mehr gemacht.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/04/brasilien-lulas-megaprojekt-am-rio-sao-francisco-die-resultate-der-franziskanerbischof-steuergeldereinsatz-unter-der-lula-rousseff-regierung/
Marina Silva verteidigt das Umleitungsprojekt am Rio Sao Francisco als “ökologisch nachhaltig, wirtschaftlich machbar und sozial gerecht”. Kirche, Umweltschützer, Indianer sind gegen das Projekt…
http://www.adveniat.de/blog/?p=960
(Hier die offizielle Position der deutschen Bundesregierung: “Nach der Überzeugung von Staatspräsident Lula da Silva, der selbst einer armen Familie aus Pernambuco entstammt, bietet die Ableitung des Flusswassers die Chance, die Grundlagen für die humanitäre und wirtschaftliche Entwicklung dieser Trocken- und Armutsgebiete entscheidend zu verbessern und die Trinkwasserversorgung zu sichern. In der Endphase sollen rund 15 – 20 Mio. der Ärmsten Brasiliens eine neue Existenzgrundlage erhalten.” Staatsminister Gernot Erler bei der Verleihung des Kant-Weltbürgerpreises an Bischof Cappio in Freiburg)
Lateinamerikas teure Lebensmittel – Preissteigerungen um 40 Prozent in den letzten vier Jahren – Gefahr für Hungerbekämpfung: http://exame.abril.com.br/economia/mundo/noticias/precos-dos-alimentos-na-america-latina-sobem-40-em-4-anos–2
Slum in Sao Paulo, 2011.
Der soziale Aufstieg von Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/04/lula-bekommt-500000-dollar-von-lg-fur-vortrag-in-sudkorea-laut-brasilianischen-landesmedien-uber-eine-million-dollar-damit-vier-monate-nach-ende-der-amtszeit-kassiert-laut-kalkulation-von-parte/
Bischof Cappio:
“Diese Regierung dient nicht dem Volk, sondern nur wirtschaftlichen Interessengruppen.Derzeit treibt die brasilianische Armee am Nordoststrom Rio Sao Francisco die Bauarbeiten voran – doch wir kämpfen weiter gegen das Projekt, lassen uns nicht beirren. Denn dieses Milliarden teure Vorhaben ist unsozial, ungerecht und unethisch. Es wurde der Nation, den Steuerzahlern aufgezwungen und nicht einmal mit den Experten, den Betroffenen vor Ort diskutiert. Nutznießer sind Baukonzerne, Industrie und Exportlandwirtschaft, während der Lebensraum von Kleinbauern und sogar von vielen Indianerstämmen vernichtet, Natur mißhandelt wird.”
(Hier die offizielle Position der deutschen Bundesregierung: “Nach der Überzeugung von Staatspräsident Lula da Silva, der selbst einer armen Familie aus Pernambuco entstammt, bietet die Ableitung des Flusswassers die Chance, die Grundlagen für die humanitäre und wirtschaftliche Entwicklung dieser Trocken- und Armutsgebiete entscheidend zu verbessern und die Trinkwasserversorgung zu sichern. In der Endphase sollen rund 15 – 20 Mio. der Ärmsten Brasiliens eine neue Existenzgrundlage erhalten.” Staatsminister Gernot Erler bei der Verleihung des Kant-Weltbürgerpreises in Freiburg)
« Brasilien: Wieder starke Abholzung in Amazonien konstatiert. Viel Lob für Rousseff-Politik aus Mitteleuropa. Brasiliens „Regierungseffizienz“. – Brasilien: Unbemanntes Flugzeug zur Drogenbekämpfung fliegt seit Januar 2012 nicht, laut Landesmedien. Wahlkampftrumpf von Dilma Rousseff. Brasilien ist führende Crack-Nation der Erde. »
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