Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Fukushima – Medien-und Politikerqualität heute. Sylvia Kotting-Uhl, Manfred Knake.

Frau

Sylvia Kotting-Uhl, MdL, B90/Grüne
Bundestag
Berlin

Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,

dem „Sonntagsblatt“, Ausgabe Aurich, vom 22. Juli 2012 (siehe
Anlage .pdf) entnehme ich, dass Sie sich als Bundestagsabgeordnete von
Bündnis 90/Die Grünen zur Reaktorkatastrophe in Fukushima geäußert
haben.

Zitat:“ Ihre vorerst letzte Reise in das Unglücksgebiet unternahm
Sylvia Kotting-Uhl im März 2012 anlässlich des ersten Jahrestages der
Katastrophe. Obwohl die Aufräumarbeiten nach ihrem Eindruck voran
gekommen sind, ist ‚“der Eindruck trotzdem: Weltuntergang“, so die
atompolitische Sprecherin der Grünen. Neben überall herumliegenden
Trümmern seien vor allem viele Existenzen zerstört und buchstäblich
ausgelöscht worden. Die Zahl der Todesopfer, die die
Reaktorkatastrophe unmittelbar gefordert habe, werde derzeit mit rund
16000 beziffert. Allerdings würden noch weit über 3000 Menschen
vermisst. Etwa eine halbe Million Menschen seien obdachlos. 300 000
von ihnen würden nach wie vor in Containern leben. Die
Strahlenbelastung sei scheinbar unvermindert hoch.“

Ich habe den Eindruck, dass entweder bei Ihnen oder in der Redaktion
des „Sonntagsblattes“ einiges durcheinandergeraten ist, das ich nur
als unglaubliche Desinformation bezeichnen kann: Nach allen
vorliegenden Informationen ist bisher kein Mensch unmittelbar durch
die Reaktorkatastrophe in Japan ums Leben gekommen, über die
tatsächliche Höhe der aktuellen Strahlenbelastung in der Umgebung des
havarierten Reaktors liegen völlig unterschiedliche Darstellungen vor.
Die katastrophalen Auswirkungen auf Menschenleben und die
Infrastruktur wurden ausschließlich durch das Erdbeben und den
anschließenden verheerenden Tsunami ausgelöst, unter dessen Folgen die
betroffene Bevölkerung noch heute leidet.

Ihr Fokus liegt aber ausschließlich auf dem sog. „Super-GAU“ des
havarierten Kraftwerks, obwohl der GAU als „Größter anzunehmender
Unfall“ (und der ist schlimm genug), eigentlich schon alles sagt. Ein
„Super-größter-anzunehmender- Unfall“ ist schlicht semantischer
Unsinn. Mich befremdet zudem, dass Sie als als wenig fachlich
qualifizierte Politikerin und ehemalige Dramaturgin bei der Badischen
Landesbühne öffentlich wohlmeinende Ratschläge zur Energieversorgung
der Industrienation Japan abgeben. Ich gehe davon aus, dass man in
Japan über ausreichenden Sachverstand verfügt, die hektischen Fehler
der sog. „Energiewende“ in Deutschland, bemerkenswerterweise ebenfalls
durch das Erdbeben und den Tsunami im 9000 km entfernten Japan
verursacht, zu vermeiden und sich für eine verlässliche und bezahlbare
Stromversorgung entscheidet, fern jeder bundesdeutschen
Energieromantik.

Ich rege an, die Falschmeldungen über die Ursachen der Opferzahlen
ggf. bei der Redaktion des „Sonntagsblattes“ zu korrigieren, falls diese
Aussagen so nicht von Ihnen gemacht wurden. Anderenfalls sollten Sie
sich schämen!

Mit freundlichem Gruß

SB_22Juli2012_Fukushima.pdf SB_22Juli2012_Fukushima.pdf
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Dieser Beitrag wurde am Montag, 23. Juli 2012 um 14:38 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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