http://www.presseportal.de/pm/66684/2151386/maarten-jan-bakkum-kolumne-flaute-in-brasilien
„Letztes Jahr geriet der Wachstumskurs jedoch ins Stocken; die Zuwachsrate liegt derzeit bei lediglich 3 Prozent. Auch die Aktienkurse hinken den übrigen Schwellenländermärkten seit nunmehr zwei Jahren hinterher. Ohne neue Reformen scheint der Schwung der brasilianischen Wirtschaft jetzt erschöpft zu sein. Selbst die anhaltend niedrigen Zinsen in den USA und Europa sowie die weiterhin starke Rohstoffnachfrage Chinas reichen nicht zur Belebung der lahmenden Wirtschaft am Zuckerhut.“
Die Bakkum-Analyse zum Ende des Jahres entspricht den Analysen der unabhängigen brasilianischen Wirtschaftsexperten vom Anfang des Jahres.
In Deutschland war von einem Boom an der Börse für 2011 in Brasilien die Rede, während im Tropenland selbst auch die deutlichen Börsenverluste der großen Inlandsbanken herausgestellt wurden.
„In der Welt des Wachstums“:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt._.89a81242-508c-48ad-a7cd-bb295eba34b3.html
Brasiliens Qualitätsmedien weisen auf eine um 0,32 Prozent geschrumpfte Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2011 und betonen daß sich Brasilien im „Klima der Rezession“ befindet. Just im dritten Quartal, angesichts starker Börsenverluste, hieß es in Deutschland, Boom und Aufschwung sei in Brasilien allerorten deutlich sichtbar, das Land prosperiere. Dies weist wie im sozialen Bereich sowie bei den Menschenrechten auf sehr unterschiedliche Bewertungskriterien in Ländern wie Deutschland und in Brasilien.Brasiliens Wirtschaftsmedien betonten zudem, die Industrie werde seit 2010 wegen der wachstumshemmenden Hochzinspolitik geschädigt, die den Kurs der Landeswährung Real künstlich in die trieb. Die Industrien von Sao Paulo und Minas Gerais befänden sich längst in Rezession:“Esta um massacre nas industrias grafica, de papel, calcados, couro, madeira e vestuario, nas quais o numero de empregos diminuiu. Nas industrias textil, quimica, de borracha e plasticos, há estagnacao.“(Folha de Sao Paulo) Gemäß Kriterien in Deutschland bedeutet die Analyse der brasilianischen Qualitätszeitung just das Gegenteil, also u.a. Boom, Prosperität in Lateinamerikas wichtigstem Wirtschaftszentrum Sao Paulo.
Aus Ländern wie Deutschland bekommt Brasilien wegen seiner Wirtschaftskennziffern und der Hochinflation sehr gute Noten, ist angesichts der schwachen, immer wieder nach unten korrigierten Wachstumsprognosen für 2011 häufig von Wirtschaftsboom die Rede.
Während in Brasilien von den Wirtschaftsexperten und Unternehmern intensiv über die Deindustrialisierung debattiert wird, sieht man in Deutschland eine „intensive Industrialisierung“, eine Stärkung der Industrie.
Wie die Zeitschrift unter Berufung auf eine Studie von Osvaldo Coggiola schreibt, fiel der Anteil der brasilianischen Industrie am Bruttosozialprodukt zwischen 1985 und 2008 von 33 auf 16 Prozent. Zwischen 2004 und 2010 ging der Industrieanteil am brasilianischen Export von 19,4 auf 15,8 Prozent zurück. Rund 60 Prozent der Unternehmen in Brasilien, heißt es, gehören Ausländern.
Boom, Aufschwung, Prosperität allerorten – gemäß vorherrschenden Deutungen in Deutschland.
Brasiliens Kommentator Arnaldo Jabor zur Kompetenz von Staatschefin Dilma Rousseff:
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/07/arnaldo-jabor-brasiliens-bekanntester-medienkommentator-uber-lula-und-dilma-rousseff-dilma-hat-keinerlei-kompetenz-lula-wolle-eine-frau-aus-machismus-grundePolitisch unbequeme Details über das Leben in den brasilianischen Slums:
Soziale Lage in der siebtgrößten Wirtschaftsnation – warum Brasilia soviel Lob erhält:
Adveniat in Brasilien:
Folter als Fortschrittskriterium – neoliberaler Wertewandel:
Tags: Brasilien – Produktivität 2012
Laut Angaben von “Exame” stagniert Brasiliens Produktivität seit drei Jahrzehnten. In den Jahren nach 2000 stieg die Produktivität jährlich nur um 0,9 Prozent – was nicht ausreichte, die vorangegangene Produktivitätsverringerung auszugleichen. Die USA investieren sechsmal mehr als Brasilien, das Pro-Kopf-Einkommen in den Vereinigten Staaten ist fünfmal höher als in Brasilien. Brasilianer arbeiten mehr Stunden als die Bevölkerung in den meisten hochentwickelten Staaten, beispielsweise in Deutschland. Mit weniger Arbeitsstunden ist der deutsche Arbeiter viermal produktiver als der brasilianische, laut Exame. Brasiliens Produktivität ist die gleiche wie in den siebziger Jahren, was gravierende Auswirkungen auf das Land und dessen Unternehmen hat.
Zu den Gründen der niedrigen Produktivität zählt Exame das niedrige Bildungsniveau. Brasilien haben im Durchschnitt nur 7,5 Schuljahre aufzuweisen, die Nordamerikaner dagegen zwölf. Nur 35 Prozent der Schüler in den brasilianischen Mittelschulen sind tatsächlich alphabetisiert – sind also u.a. fähig, eine Gebrauchsanweisung komplett zu verstehen. Der Software-Hersteller Totvs in Sao Paulo mit 5600 Angestellten mußte in Mountain View im US-Silicone Valley eine Filiale mit 12 Angestellten eröffnen, um dort komplett die Totvs-Softwares zu entwickeln. Der Totvs-Chef Cosentini:”Es gibt in Brasilien schlichtweg keine Leute, die das machen könnten.” Ein brasilianischer Angestellter hat eine Anlernzeit von bis zu 120 Tagen – bei einem Beschäftigten in den USA reichen 30 Tage. “Der Nordamerikaner kommt schon zuverlässig und bereit ins Unternehmen”, laut Cosentini. “Brasilien ist mangelhaft und schwach bei allen für die Produktivität wichtigen Faktoren, wie Innovation, Bildung und Infrastruktur”, laut Gustavo Franco, Ex-Chef der Zentralbank. In Norwegen, so ein weiteres von Exame genanntes Beispiel, leisten drei Personen in einem Verkaufsunternehmen die gleiche Arbeit, für die in Brasilien 18 Leute nötig sind. In Brasiliens Landwirtschaft haben lediglich etwa 20 Prozent der Produzenten eine mittlere oder hohe Produktivität.
Anteil am Welthandel nur ein einziges Prozent:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/
“Die Welt”: http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13665169/Brasilien-ist-die-Wirtschaftsmacht-der-Zukunft.html
« Amnesty International zur Lage in Brasilien unter der Regierung von Dilma Rousseff: „Zunahme der organisierten Kriminalität aus dem staatlichen Sicherheitsapparat heraus – was zum Mord an Richterin Patricia Acioli und Morddrohungen gegen den Abgeordneten Marcelo Freixo führt.“ (Atila Roque) Adveniat, Winfried Kretschmann in Brasilien. – Brasiliens neueste Ölkatastrophe: Präventionsgesetz von 2000 nie verwirklicht, laut Landesmedien. Wie sich Brasilia auf Rio+20 vorbereitet…Gegen US-Ölkonzern Chevron rund 21 Millionen Euro Bußgeld verhängt. »
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