Tripolis (Fidesdienst) – „Ich weiß nicht, welches Ziel in der Nähe der Kirche getroffen wurde, aber die Erschütterung durch die Bombe war schrecklich“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. „Wir wurden eine halbe Stunde nach Mitternacht aus dem Schlaf gerissen und ich weiß nicht, welches Ziel die Bomben treffen sollten“, so Bischof Martinelli. „Hier in der Umgebung wohnen viele Familien mit Kindern. Die Menschen verließen von der Panik ergriffen ihre Wohnungen und gingen auf die Straße. Es heißt, dass die Bomben gezielt abgeschossen werden, doch sie erschüttern das Leben unschuldiger Menschen. Wie kann man denken, dass man eine Stadt bombardiert, ohne dass dies Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung hat. Man versetzt die Menschen in Panik. Wie können die Vereinten Nationen so etwas zulassen?“, fragt sich der Apostolische Vikar in Tripolis. Abschließend bedauert Bischof Martinelli, dass er Angesichts der Schwierigkeiten das Land nicht verlassen kann: „Ich hätte gerne an der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. in Rom teilgenommen, denn er hat viel für Libyen getan. Doch leider ist es nicht möglich. Diesen Verzicht wollen wir dem Herrn als Opfer darbringen“. (LM) (Fidesdienst, 28/04/2011)
“Die Menschen in Libyen fühlen sich verraten von Europa”: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/28/libyen-die-menschen-in-libyen-fuhlen-sich-verraten-von-europa-und-besonders-von-italien-nach-den-gezielten-bombardierungender-nato-im-land-herrsche-entsetzen-laut-vatikanradio-es-ist-verru/
Radio Vatikan in einer Bewertung des Tripolis-Bischofs Martinelli und des Libyen-Kriegs – Vergleich mit dem Irakkrieg:
Der Italiener Martinelli ist seit 1985 Bischofsvikar in der libyschen Hauptstadt. Von Anfang an hat er sich gegen die Nato-Operationen ausgesprochen. Er sieht das wie der italienische Friedensbischof Giovanni Giudici, der die italienische Sparte der katholischen Friedensbewegung Pax Christi leitet:
„Was die Ineffizienz eines Krieges betrifft, was die Tatsache betrifft, dass ein Krieg große Probleme schafft und Wunden schlägt, die so schnell nicht verheilen, kann man den Libyen-Einsatz durchaus mit dem Irakkrieg vergleichen. Hier sieht man, dass nicht nur Menschen sterben, sondern auch auf lange Sicht Ungleichgewichte entstehen, dass das Zusammenleben der Menschen schwierig wird, dass die Entwicklung eines Landes blockiert wird!“
“Gaddafi, Märtyrer.”
« Deutscher Bundespräsident Christian Wulff besucht am 6. Mai 2011 die katholische Obdachlosengemeinde Sao Paulos, geleitet von Hedwig Knist aus der Diözese Mainz. Enge Zusammenarbeit mit Menschenrechtspriester Julio Lancelotti. UNO, Fußball-WM, Olympische Spiele und Brasiliens Obdachlose… – Libyen: „Die Menschen in Libyen fühlen sich verraten von Europa und besonders von Italien. Nach den `gezielten Bombardierungen`der NATO im Land herrsche Entsetzen“, laut Vatikanradio. „Es ist verrückt zu denken, man könne eine Stadt bombardieren und dabei keine zivilen Opfer haben.“ Bischofskritik an Mediensteuerung: „In die Nachrichten schaffen es jene Staaten, die in den Krieg ziehen.“ »
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