Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Hohn, Spott, Haß für die brasilianische Mannschaft – Brasiliens Landesmedien, Leserbriefe. „Vamos voltar a pilantragem!“ „Financial Times Deutschland“ über Dungas Team:“Kühl, rasant und ungeheuer effizient.“ Brasilien gebe den „Rhythmus bei der Fußball-WM vor“, habe nach dem Sieg gegen Chile „endgültig die Favoritenrolle in Südafrika – und geht darin auf.“

 http://wissen.dradio.de/fifa-wm-2010-samba-rassismus-und-freude-am-scheitern.38.de.html?dram:article_id=3979

„Die WM-Vorhersagen sind eingetroffen – ich habe für Deutschland als möglichen Sieger votiert.“ Daniel Piza von Brasiliens führender Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ „Den Deutschen wurde vorgeworfen, keine Spieltechnik zu haben, es hieß, die Südamerikaner beherrschten die WM.“

(In Deutschland war kurioserweise zu lesen, Trainer Dunga wolle mit „deutschen Tugenden“ Siege erreichen)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/07/adeus-sudamerika-das-wm-finale-wird-europaischo-globo-der-deutsche-fusball-verzaubert-sogar-die-israelis/

„Dungas Team aus Bleisoldaten…Deutschland wurde Brasilien, letztlich habe ich mein Team gefunden! Wer hätte gedacht, daß ich eines Tages für Deutschland jubeln würde…“ Antero Greco, O Estado de Sao Paulo

„Felipe Melo war Symbol der Mentalität, die Dunga dem Team aufgedrückt hat. Diese Mentalität steht der Geschichte des brasilianischen Fußballs entgegen.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/26/brazilian-football-teams-have-earned-1-billion-dollars-selling-players-internationally-hsbc-propaganda-in-new-york/

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Pelé singt in Sao Paulo mit Jair Rodrigues.

Brasiliens Team – „patriotisches Modell ohne taktische Kenntnisse“.

„Felipe Melo hat Robben feige getreten.“ 

„Dieses Team war nicht vorbereitet, die WM zu gewinnen.“

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Holland gegen Uruguay – City Sao Paulos.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/27/viele-brasilianer-wollen-das-die-brasilianische-mannschaft-bei-der-wm-verliert-konstatieren-landesmedien-dieses-phanomen-wachst-an/

„Brasilien hat provinziell verloren.“

„Es war sinnlos, im Team soviele evangelikale Spieler zu haben.“

Über Dunga: „Arroganz ist die Waffe der Inkompetenten und Unsicheren“

„Felipe wird weiter so wie immer sein – unkontrolliert, roh, stumpf, grob, plump. Unser Kommandant entschied sich für die Mittelmäßigkeit.“

„Wir sind Idioten“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/15/wir-sind-idiotensomos-idiotas-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-reagiert-auf-lulas-kritik-an-der-fifa-die-fehlende-vorbereitung-der-fusball-wm-2014-bemangelte/

Reim: „Eu! Eu! Eu! Maradona se deu mal!“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/07/weiter-aufregung-in-brasilien-um-fusballspieler-bruno-souza-des-rio-fusballclubs-flamengo-fleisch-der-getoteten-geliebten-angeblich-dem-hund-zum-fressen-gegeben-laut-medienberichten/

„Kaká hat nur in der Propaganda von ADIDAS gut gespielt.“

„Laßt uns nun hart arbeiten, um die Fußball-WM 2014 verlieren zu können.“

Sport-„Humor“: „Nach der Niederlage gegen Holland verlor Brasilien die Bierfirma Brahma als Sponsor, hat als neuen Sponsor jetzt das Sex-Gleitmittel KY…52 Tage ohne Sex, wurden unsere Spieler unkontrolliert, nervös, gingen die Wände hoch. Vor allem der Evangelikale Kaká, weil er als Jungfrau geheiratet hatte und bis heute den Rückstand nicht aufholen konnte. Welche Ironie: Brasilien konnte zwar keinen Sex machen, wurde aber schließlich von Holland gef…“(O Globo)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/09/analsex-haufig-erste-sexuelle-erfahrung-von-mannlichen-jugendlichen-in-brasilien-troca-troca-brasil-ato-sexual-em-que-parceiros-masculinos-se-alternam-na-penetracao-anal/

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Brasiliens Fußball – „Opium fürs Volk“, O opio do povo(Folha de Sao Paulo)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/05/scheiterhaufen-in-sao-paulo-mindestens-15-menschen-in-der-megacity-seit-jahresbeginn-lebendig-verbrannt-laut-landesmedien-fogo-para-matar-rivais/

Felipe Melo, der bei Juventus spielt, gehört zu den sogenannten ”Athleten von Christus, einer evangelikalen Sportlergruppierung, zu der auch Kaká zählt. ”Gott mag keinen gewalttätigen Fußballspieler, schreibt  Brasiliens Sportpresse, die sich auch über Kaká von der Wunderheiler-Sektenkirche ”Renascer em Cristo lustig macht:Kaká – wo ist denn deine Armee des Herrn geblieben? Die Südafrikaner, so wurde gelästert, verpaßten dem brasilianischen Team beim Abschied den Beinamen ”Banana Banana!

Brasiliens Fußballmusik: http://wissen.dradio.de/index.38.de.html?dram:article_id=3979

Felipe Melo mußte bei der Ankunft in Rio de Janeiro von seinen gewaltigen Bodyguards bewacht werden, um problemlos bis zu seinem Wagen zu kommen, wurde als „niederträchtigste Person der Nation“ beschimpft, hieß es in den Landesmedien. Als er mit Vollgas und quietschenden Reifen davonraste, habe er beinahe mehrere Menschen überfahren. Zur Sicherung der Team-Ankunft wurden sogar Polizisten mit Maschinengewehren aufgeboten. Laut Mannschaftsarzt spielte Kaká nur mit 85 Prozent seiner physischen Kapazität.

Vize-Trainer Jorginho, rechte Hand von Dunga, mit schlechtestem Ruf wegen der WM. Jorginho organisierte die brasilianische Delegation von Anhängern  evangelikaler Wunderheilersekten, kommandierte auch die Gebetsstunden der brasilianischen Mannschaft, verwechselt häufig Religion und Fußball,  laut „Folha de Sao Paulo“.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/03/felipe-melo-gehort-zu-einer-evangelikalen-wunderheiler-sektenkirche-erinnern-brasiliens-medien/

„Der Ablauf ist immer derselbe: Gaunerei – Trickserei sind in Brasilien nicht Gaunerei-Trickserei, sind…Sind jene Dummheiten, die ein Teil des Volkes, der Presse und der Intellektuellen Brasiliens als `Kreativität` bezeichnen. Doch irgendwann kracht das zusammen. Doch das Schlimmste: Sie lernen nicht die Lektion. Das ist es.“ (Folha de Sao Paulo)

„Die WM ist ein Riesengeschäft für die FIFA, die Sponsoren und Anleger, für die brasilianischen Fans eine Katharsis unterdrückter Impulse, eine Steigerung dünkelhafter und nationalistischer Gefühle.Stimmt es, daß Brasilien wegen eines sportlichen Wettstreits paralysiert war, als wäre es ein Kampf um die nationale Souveränität?“ (Folha de Sao Paulo)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/27/viele-brasilianer-wollen-das-die-brasilianische-mannschaft-bei-der-wm-verliert-konstatieren-landesmedien-dieses-phanomen-wachst-an/

„Brasilianisch war die Mannschaft nie.“

Über Dunga, als hysterisch bezeichnet: „Alles war nicht mehr als eine weitere Manifestation des im Leben Brasiliens unbestritten fortbestehenden Autoritarismus.“

„Alle Trainer in Brasilien denken ausnahmslos wie Dunga…Als ob man ein großes Theater hat – aber ohne gute Stücke…Häßlich ist nicht gleich schön…Deutschland hat uns eine Lektion in Fußball erteilt und ich hoffe, wir lernen aus dieser Lektion(Folha de Sao Paulo

José Simao, Humorist der „Folha de Sao Paulo“: Dunga ist ein Esel, ich werde ihm eine Vuvuzela in den Hintern stecken…Felipe Mele nimmt beim Vögeln kein Kondom, sondern einen Schienbeinschutz…Ich mag die Erklärung von Felipe Melo, daß es ein normales Spiel war. Für ihn war es tatsächlich ganz normal. Gewalttätig ist ein Spiel, wenn man dem Gegner das Hirn mit den Fußballschuhen heraustritt…Die brasilianischen Spieler sind verhätschelt…Copula do Mundo…Nois sofre, mas nois goza…“

„Bestrafte Mittelmäßigkeit…Diese Mannschaft hat nie begeistert…Besser für diese Bande von verrückten Argentiniern und ihren wirren Trainer zu jubeln…o chucrute alemao fez os argentinos cairem de quatro..“ (O Dia)

„Wir müssen Schluß machen mit unserer Arroganz – immer zu denken, daß die Welt uns zu Füßen liegt…Zufall oder nicht – Deutschlands Mannschaft besteht nur aus Spielern des eigenen Landes…“ (Fußballzeitung Lance)

Arnaldo Jabor, Top-Kolumnist vieler Medien: „Nur angesichts der Schande verstehen wir unser Elend…Dunga schuf ein abgeschlossenes Land…Wie Lula – nur der entschied, was gut fürs Volk war und was nicht…Kaká, hübscher Junge, religiös, wurde so nervös, daß er einen Mini-Dunga abgab, unsympathisch, Kaká blieb geteilt zwischen Gott und dem Teufel…Ich denke, das Team sah sich verpflichtet, die optimistische Medien-Euphorie der Lula-Regierung aufrechtzuerhalten…“

„Brasilien hat verloren, es bringt nichts, jetzt noch mit fremdem Organ zum Orgasmus kommen zu wollen(Den Ausdruck einen Orgasmus kriegen mit dem des anderen ist sehr vulgär und deshalb weigere ich mich, ihn hinzuschreiben)“ Zeitung Sao Paulo Agora

Brasilianische Leserbriefe: „Der Rauswurf durch Holland war vorhersehbar…

Zudem wurde als ”Energieverschwendung bezeichnet, für ein brasilianisches Team aus ”ausländischen Millionären zu jubeln. Alles sei eine Illusion von ”Brot und Spielen oder zeitgemäß ”Bolsa-Familia und Fußball. Fußball-Weltmeister zu sein, führe zu nichts, solange ”wir ein armes Volk ohne Kultur, unehrlich und korrupt sind – Charakterzüge der Bevölkerung, die sich in ihren politischen Vertretern reflektieren.“

„Unser Patriotismus, sofern es den noch gibt, ist sehr krank.“

„Hätte Felipe Melo den Siegerpokal heimgebracht, wäre er für die ausgeteilten Tritte gefeiert worden.“

„Die Argentinier haben ihre Mannschaft zivilisiert und patriotisch empfangen – während unsere Helden wie Ratten ankamen, die aus einem sinkenden Schiff flohen – und wie Banditen empfangen wurden.“

„Brot und Spiele reichen nicht.“

„Ende des opportunistischen Patriotismus, gutbezahlter Dünkelhaftigkeit einiger…Vamos voltar a pilantragem!…

In Brasilien war vor dem WM-Start von Fußballexperten zu hören, daß das brasilianische Team diesmal kein Favorit sei. Wie üblich wurden solche Vor-Ort-Stimmen auch in Europa nicht wahrgenommen. In Bezug auf Brasilien stehen Ferndiagnosen nach dem Motto ”Je weiter weg von den Dingen und Fakten, umso besser besonders in mitteleuropäischen Ländern sehr hoch im Kurs, werden vor allem von Figuren mit angemaßter Deutungs-und Interpretationshoheit sehr  gepflegt. Hier lachen brasilianische Journalisten seit langem über die Manie von europäischen, darunter deutschen Fußballreportern, immer vom brasilianischen ”Samba-Fußball zu schwärmen. Als es während der WM 2010 in Brasiliens Presse Verrisse für den als mittelmäßig bis schlecht eingestuften Dunga und dessen Team gab, regnete es sogar in europäischen Qualitätsmedien noch großes, teils infantil klingendes Lob für einen angeblich auf Perfektion setzenden Dunga und dessen Spieler des „ganz großen Favoriten Brasilien“ – selbst für die Pleite Kaká. Der evangelikale Multimillionär wurde in deutschsprachigen Medien völlig unbegründet mit besonders viel Vorschußlorbeeren bedacht – wer sein Spielerporträt im Internet anklickt, darf sich amüsieren. Kritik an Kakás engen Verbindungen zu zwielichtigsten Sektenbossen war offenbar untersagt. Wie die deutsche Mannschaft fehleingeschätzt wurde, spricht ebenfalls Bände.  (Fußball-Deutschland steht kopf: Wer vor drei Wochen behauptet hätte, Deutschland erreicht das Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft und nimmt dabei erst die Engländer 4:1 im Achtelfinale auseinander und dann im Viertelfinale die Argentinier mit 4:0 “ und der überragende Innenverteidiger Arne Friedrich erzielt dabei den dritten und den Argentiniern den letzten Nerv raubenden Treffer, der wäre in Deutschland als blutiger Fußball-Laie verlacht worden. FAZ)

Nach der WM von Südafrika wird von Experten und Fans weiter heftig über das Scheitern der eigenen Mannschaft diskutiert – der Glaube an einen Sieg bei der WM 2014 im eigenen Land ist ins Wanken geraten.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/02/esse-timinha-ruim-aufschreie-der-verzweiflung-in-sao-paulo-nach-spiel-gegen-holland-zerschmetterte-bierglaser-auf-dem-pflaster-trotzige-hymnensinger-eu-sou-brasileiro-com-muito-orgulho/

„Argentina de quatro“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/05/argentina-de-quatro-titel-schlagzeile-von-sao-paulo-agora-fur-sprachunkundige-erlautern-brasilianer-drastisch-argentinien-ist-gefper-analsex/

„Financial Times Deutschland“: http://www.ftd.de/sport/wm-2010/bilder/:brasilien-im-tal-der-traenen-an-der-copacabana-verstummen-die-sambatrommeln/50138297.html

„Kühl, rasant und ungeheuer effizient“: http://www.ftd.de/sport/:kaka-und-brasilien-jetzt-bis-ins-endspiel/50136122.html?mode=print

„Brasilien spielt Präzisionsfußball modernster Prägung…Holland in Not…“

Brasiliens Wunderheiler-Kirchen mobilisieren für die Fußball-WM

Zugpferd Kaká

Zahlreiche evangelikale Profispieler im WM-Team

„Auf zur WM im Südafrika, aber nicht wegen des Fußballs” “ unter diesem Motto mobilisieren Brasiliens evangelikale Sektenkirchen seit Monaten ihre Anhänger. Die Schlüsselrolle beim Missionieren, dem Anwerben von Gläubigen haben indessen acht hochpopuläre Profispieler der brasilianischen WM-Nationalmannschaft, die sogenannten Athleten von Christus. Zugpferd ist FIFA-Weltfußballer Kaká, der laut Sportpresse ein Tagessalär(!) von etwa 17000 Euro einstreicht, zudem als Werbemodel eines europäischen Textilkonzerns Millionen verdient, von ADIDAS gesponsert wird. „Gott hat mich nach einem schweren Unfall geheilt “ und Gott machte mich zum besten Fußballer der Erde”, predigt Kaká  im Tempel seiner evangelikalen Wunderheilerkirche „Renascer em Cristo” in Sao Paulo. „Alles im Leben habe ich durch Gott, durch Jesus Christus erreicht. Und diese Erfahrung will ich allen Menschen mitteilen “ alle sollen dem Weg von Jesus Christus folgen.”Brasiliens starke Sektenmedien, die sogar über den zweitgrößten nationalen TV-Sender verfügen, stellen tagtäglich heraus, was auf Kakás nagelneuen, in Holland gefertigten ADIDAS-WM-Schuhen gut lesbar steht: „Jesus in first place”. Vorrangmeldung im evangelikalen TV war zudem, daß bei der WM in Südafrika mit Kaká sozusagen ein Beinahe-Pastor übers Spielfeld saust, der dafür im  Renascer-Tempel bereits mit großem Pomp die rituellen Weihen erhielt:  „Fußballidol, schön, reich, berühmt “ und schon bald Pastor, jawohl Pastor seiner Kirche! Kaká wird nach der Fußballkarriere Geistlicher, belegt  schon Theologiekurse! Halleluja!”Ein Filmchen mit einem lachenden, zum Himmel blickenden Kaká “ im T-Shirt mit der Aufschrit „I belong to Jesus” wird sogar weltweit über die Sektenmedien verbreitet. Mannschaftskapitän Lucio und die anderen evangelikalen WM-Spieler wie Luisao und Felipe Melo stehen Kaká nicht nach.  „Wir wollen das Fieber für den Fußball in Fieber für Jesus Christus verwandeln!”Große Missionsorganisationen Brasiliens bereiten seit Monaten  Hunderte von jungen Leuten für den Einsatz bei der WM vor, für eine konzertierte Aktion mit Tausenden von evangelikalen Missionaren aus Afrika selbst und anderen Erdteilen. „Besonders haben wir dafür gebetet, daß sich Nordkorea für die WM klassifiziert, erklärt der frühere brasilianische Profisportler und heutiger Pastor Marcos Grava Vasconcelos. „Doch als wir wußten, daß Nordkoreas WM-Team sogar in derselben Stadt wie die brasilianische Mannschaft untergebracht ist, haben wir Gott gedankt, Gott gerühmt für die große Chance, allen anreisenden Nordkoreanern die Botschaft Jesu verkünden zu können.” Auf die Reaktion dieser gewöhnlich sehr zugeknöpften kommunistischen Asiaten darf man gespannt sein¦Generell soll in Schulen, Hospitälern und Parks, auf Plätzen und natürlich nahe der Stadien missioniert werden, dort, wo die Großleinwände stehen “ mit Tanz, Theaterstücken, natürlich viel Musik und Fußball selbst: Speziell trainierte Missionare, mit dem Image der großen Fußballnation Brasilien, sollen Südafrikanern und angereisten WM-Touristen in improvisierten Kursen zeigen, wie man richtig gegen einen Ball tritt. „Bete täglich für unser Missionsprojekt “ Gott schaut auf dich”, heißt es in einem Werbe-Video. „Drei Milliarden Menschen verfolgen die Fußball-WM in Südafrika “ eine große Möglichkeit, werde Freiwilliger. Soviele zerstörte Familien in Südafrika, soviel Aids “ und das Vorrücken des Islam!” Die FIFA, so steht im evangelikalen Infomaterial, fürchte die islamischen Länder zu vergrätzen, wenn bei den TV-Übertragungen auf einmal betende brasilianische Spieler zu sehen seien, die Jesus dankten -  also jene Evangelikalen um Kaká der „Athleten von Christus”, die damit bei früheren Weltmeisterschaften bereits für Aufsehen sorgten. Nicht nur die katholische Kirche Brasiliens, sondern auch kritische Qualitätsmedien des Tropenlandes betrachten jedoch mit Mißfallen, wie zwielichtige, gewinnorientierte Sektenkirchen weltberühmte Fußballprofis für ihre kommerziellen Zwecke einspannen. Jene Kirche von Kaká beispielsweise,  hat wegen Betrügereien und Steuerhinterziehung ständig Probleme mit der Justiz. Kaká ist mit den beiden schwerreichen Sektengründern eng befreundet: Die selbsternannte Bischöfin Sonia und ihr Mann, der Ex-Werbemanager und heutige „Apostel” Estevan Hernandes, saßen bereits in den USA wegen Geldwäsche und Devisenschmuggel im Gefängnis. Kaká hat beide dennoch immer wieder öffentlich verteidigt und überweist nach eigenen Angaben zehn Prozent seines Salärs an „Renascer em Cristo”. Das sind immerhin jährlich mehrere Millionen Euro. Brasiliens Staatsanwalt Marcelo Mendroni nennt die Sektenführer eine „kriminelle Organisation”, die Dokumente fälsche, Geld wasche und sich unrechtmäßig Spenden aneigne. Der Staatsanwalt strengt deshalb ein Verhör von Kaká durch die italienische Justiz an “ doch alles verläuft im Sande. Denn Sonia und Estevan Hernandes verfügen laut Mendroni über ein Privatvermögen von 52 Millionen Euro, schalten deshalb stets die teuersten und gewieftesten Rechtsanwälte ein “ und sind zudem politisch einflußreich: Kaum aus dem US-Knast zurück, jetten beide zu Staatschef Lula nach Brasilia, der den alljährlich von „Renascer em Cristo” organisierten „Marsch für Jesus” an Fronleichnam per Unterschrift zum nationalen Feiertag deklariert. 2010 kommen allein in Sao Paulo zum Jesusmarsch zwei Millionen “ doch der mitmarschierende Apostel lehnt es ab, bohrende Journalistenfragen zu den derzeit gegen ihn laufenden Gerichtsprozessen zu beantworten. ”Für Lulas Wahlsieg von 2002 waren die evangelikalen Kirchen sehr wichtig – das gilt auch für die Präsidentschaftswahlen vom Oktober 2010”, sagt Soziologe Edin Sued Abumanssur von der Katholischen Universität Sao Paulos. Lulas Wunschkandidatin Dilma Rousseff hat in Brasilia bereits mit Bischof und Apostel inbrünstig gebetet. Und die von den Evangelikalen beherrschte „Republikanische Partei” stellt sogar Lulas Vize, einen Milliardär. Die Ermittlungen gegen Kaká werden als „religiöse Verfolgung”, Werk des Satans angeprangert “ das hat funktioniert. Engagierte katholische Katholiken Brasiliens nehmen mit einem Video namens „Scheinheiligkeit” jene Athleten um  Kaká ironisch aufs Korn: ”Früher wurden die Katholiken von den Evangelikalen als satanisch verunglimpft, weil sie sich TV-Sendungen anschauten und Sport trieben”, heißt es darin. „Damals verdienten die Athleten noch wenig. Doch als sie Großverdiener wurden, änderten die Evangelikalen völlig ihre Position. Und jetzt tun diese Athleten so, als seien wahre Christen nur die Evangelikalen. Die katholische Kirche hat stets den Sport gefördert. Doch heute wollen Evangelikale christliche katholische Symbole aus dem Sport entfernen. So ist es immer. Die katholische Kirche bahnt Wege “ und die Evangelikalen kommen hinterher und wollen zerstören.” Wunderheilungen werden von den Evangelikalen als großer Trumpf ihrer Kirchen propagiert “ mit Gottes Hilfe seien Bischöfe und Pastoren in der Lage, sogar Blinde, Gelähmte, Aids-und Krebskranke völlig zu kurieren. Indessen “ seit 2008 ärgert sich Kaká mit einer Knieverletzung herum, wird operiert, vor der WM stark geschont “ und ganz Brasilien hofft, daß er in Südafrika alle Spiele durchhält. Doch warum hat sich Kaká nicht einfach wunderheilen lassen? Das katholische Video dazu spöttisch: „Zwar machen sie Propaganda für Wunderheilungen in ihren Unternehmen, den Kirchen. Aber wenn ein evangelikaler Athlet sich verletzt, geht er nicht etwa zu seinem Pastor, damit der ihn heilt, sondern zum Arzt!”

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/03/chupa-maradonaaa-vuvuzela-im-goethe-institut-von-sao-paulo-beim-4-0-gegen-argentinien-fotoserie-fusball-wm-2010/

Samba-oder Gangsta-Rap-Fußball? http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/01/hit-der-fusball-wm-in-sudafrika-rap-das-armas-aus-rio-de-janeiro-musik-des-berlinale-gewinners-tropa-de-elite-anklicken-zeitgeist/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/29/der-untergang-des-unabhangigen-journalismus-am-besten-nichts-neues-medien-macht-und-meinungsmache-tom-schimmeck/

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 04. Juli 2010 um 21:16 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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