Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Wattenrat Ostfriesland über Naturschutz und Auslastungsgrad von Windkraftanlagen.

    Zum ersten Mal wird in der ausführlichen dpa-Meldung (s.u., die
    der Wattenrat eben von dritter Seite erhielt) von der mageren
    Auslastung von Windkraftwerken berichtet.

An der Küste liegt die
    Auslastung der Windkraft bei mageren 16 bis 20 Prozent, will
    sagen, die gesamte erzeugte Volllast wird rechnerisch nur an ca.
    1.800 Stunden von möglichen 8.760 Jahresstunden und real in völlig
    unregelmäßig schwankender Arbeitsleistung über das ganze Jahr
    verteilt in das Netz eingespeist, das ist für eine „Versorgung“
    der Industrie und der Haushalte völlig ungeeignet. Die Basiszahlen
    dazu lieferte die Industrie und Handelskammer für Ostfriesland und
    Papenburg. Zusätzlich schnell reagierende Wärmekraftwerke (in der
    der Regel Gaskraftwerke) werden also nötig sein, um den stets
    schwankenden Windstrom (auch auf See!) zu puffern, damit das
    Stromnetz stabil bleibt und nicht zusammenbricht. Die Faustregel
    heißt 1 MW zusätzliche Wärmekraft für 1 MW installierte
    Windkraftleistung. Jeder Stromkunde bezahlt also nicht nur für die
    üppige Zwangsabgabe aus dem Erneuerbaren Energiengesetz, dass den
    Windkraftboom erst für die Betreiber rentabel macht, sondern auch
    noch für die zusätzliche Netzinfrastuktur mit neuen Kraftwerken
    und neuen Hochspannungsleitungen. Einige Umweltorganisationen wie
    Greenpeace oder die Deutsche Umwelthilfe blenden diese Fakten
    einfach aus und verharren in propagandistisch-ideologischer
    Energieromantik. Für wen? Für die uninfomierten funktionalen
    Analphabten im Lande, die fleißig Beitrags-Ablass für die Rettung
    der Welt leisten? Weder auf das Wetter noch auf das „Klima“ als
    statistischem Wert von 30 Jahren Wetteraufzeichnung werden
    Windkraftwerke irgendeinen Einfluss haben. Nur das Klima auf den
    Betreiberkonten wird positiv verändert.

    Link:  http://www.wattenrat.de/wind/wind88.htm
               IHK und Windkraftzahlen
               Schön gerechnet

   MK

   —–

 taz Nord, online, 20. Sept. 2008

Erster Offshore-Windpark

Der Aufbau des ersten deutschen Offshore-Windparks hat am Freitag 45
Kilometer nördlich der Insel Borkum begonnen. Realisiert wird das
Projekt „alpha ventus“ von der Deutschen Offshore Testfeld und
Infastrukturgesellschaft (DOTI), einem Zusammenschluss der
Energieversorger EWE, E.ON und Vattenfall. Umweltschützer beklagen,
dass das Verlegen der ersten Kabeltrasse von Norderney durchs
Wattenmeer massive Schäden hinterlassen habe. Zudem bestünden Zweifel
am Nutzen der Offshore-Technologie. So müssten zusätzliche
Regelkraftwerke die Schwankungen der Windenergie-Parks ausgleichen. DPA

—-

(19. Sept. 2008)  Energie/Windkraft/

Arbeiten auf See für Deutschlands ersten Offshore-Windpark gestartet

   Borkum (dpa/lni) – Der Aufbau des ersten Offshore-Windparks vor
der deutschen Küste hat am Freitag in der Nordsee mit Rammschlägen für
ein Umspannwerk begonnen. Das teilte die Deutsche Offshore Testfeld
und Infastrukturgesellschaft (DOTI) mit, die das Windparkprojekt
«alpha ventus» (Erster Wind) 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum
realisiert. Eine schwimmende Arbeitsplattform verankert zunächst vier
Stahlfüße im Meeresgrund. An ihnen wird ein 650 Tonnen schweres
Fundament montiert, das aus der etwa 30 Meter tiefen Nordsee ragt und
Platz bietet für den riesigen Transformator.

   Nach Angaben der DOTI ist das Umspannwerk das «Herzstück» des
geplanten Windparks. Es wird den Strom der Anlagen über Kabel zur
Nordseeinsel Norderney leiten und von dort aus weiter durch das
Wattenmeer ans Festland nach Hilgenriedersiel (Kreis Aurich). Bis der
erste Strom fließen kann, wird es allerdings noch dauern. Der
eigentlich für dieses Jahr geplante Aufbau der ersten sechs von zwölf
Windrädern des Vorhabens verzögert sich vermutlich bis zum Frühjahr
2009, wie die DOTI vor wenigen Tagen mitgeteilt hatte. Ausgerechnet zu
starker Wind hatte das Verankern der Fundamente für die riesigen
Windmühlen der 5-Megawatt-Klasse unmöglich gemacht.

   Hinter «alpha ventus» stehen die Energieversorger EWE, E.ON und
Vattenfall, die die DOTI gründeten. Der Windpark vor Borkum gilt als
Testfeld – das Vorhaben wird über das Bundesumweltministerium mit
Steuergeld unterstützt. Die Erkenntnisse bei Planung und Bau von
«alpha ventus» sollen helfen, Investoren für Dutzende gewerbliche
Offshore-Parks zu gewinnen. Den finanziellen Anreiz für das Wagnis auf
hoher See hat die Bundesregierung, die sich für Offshore-Parks stark
macht, mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bereits geschaffen.
Es legt fest, dass Offshore-Strom höher vergütet wird als herkömmlich
erzeugter Strom. So wird das Geschäft mit der neuen Technik für
Offshore-Investoren lukrativ. Nach Angaben der Deutschen
Energie-Agentur (dena) sind allein in der Nordsee Dutzende Parks mit
hunderten Anlagen bereits genehmigt oder warten auf eine Erlaubnis.

   Der Bau der Offshore-Parks soll auch helfen, stärker auf
regenerative Energien zu setzen und damit die klimapolitischen Ziele
der Bundesregierung zu erreichen. Umweltschützer hingegen zweifeln an
einem großen Nutzen der Offshore-Technologie. Sie sagen, dass die
Windkraft keine Kraftwerke überflüssig mache. Das Gegenteil sei der
Fall, weil zusätzliche Regelkraftwerke die Schwankungen der
Windenergie-Parks ausgleichen müssten – denn bei Flaute stehe auch die
größte Windmühle still. So gibt der Wattenrat, ein Verbund von
Umweltschützern an der Küste, zu bedenken, dass auch die
Offshore-Anlagen nur unregelmäßig Strom lieferten. Auch liefen diese
Anlagen nur «unwesentlich öfter» unter Vollast als an der Küste, wo
die Anlagen rechnerisch nur jeden fünften Tag ihr Maximum leisteten. 

   Den ersten Verlierer des Offshore-Starts haben die Umweltschützer
auch schon ausgemacht: Die Natur, die eigentlich von erneuerbarer
Energie profitieren soll. So hat das Verlegen der ersten Kabeltrasse
von Norderney durchs Wattenmeer massive Schäden hinterlassen. Die für
die Stromanbindung zuständige E.ON-Tochter hatte die Fristen für den
Bau nicht einhalten können. So musste im Sommer während der Brutzeit
und aktuell trotz begonnenen Vogelzuges gearbeitet werden. Viele
weitere Trassen sollen in den kommenden Jahren noch folgen.
(Internet: www.offshore-wind.de, www.alpha-ventus.de)

[Geografischer Standort «alpha ventus»]: 54.008333°, 6.598333°

___________________________________________________

    Übermittelt vom Wattenrat® Ost-Friesland
      Büro und Koordination: Manfred Knake
      26427 Esens-Holtgast/Ostfriesland
      Tel: +49 (0)4971 947265
      Fax: +49 (0)12120 197360
      mailto:Post@Wattenpresse.de
      www.Wattenrat.de

      Falls Sie vom Presseverteiler gestrichen
      werden wollen: Eine eMail genügt!
___________________________________________________

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 20. September 2008 um 18:01 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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