Namhafte brasilianische Rechtsexperten haben 2008 die Ghetto-Sondergerichte, von denen regelmäßig Todesurteile verhängt werden, als “Barbarei” bezeichnet. Alle Machtinstanzen des Staates müßten reagieren, um die Gerichte abzuschaffen. Angeprangert wurde, daß von diesen Tribunalen des organisierten Verbrechens sogar Jugendliche wegen einfachen Diebstahls gefoltert und exekutiert würden.
 Der Präsident der nationalen Richter-Vereinigung(AMB), Mozart Valadares, sagte, die jüngsten Berichte über solche Sondergerichte zeigten, daß der Staat sich der Parallelmacht in den Slums beuge. Staatschef Lulas Justizminister Tarso Genro sprach ebenfalls von “Barbarei” sowie “Abwesenheit des Staates” sowie “Paralleljustiz”, beließ es indessen bei Worten. Die Qualitätszeitung “O Globo” hatte in einer großen Artikelserie die Aktivitäten der Sondergerichte Rio de Janeiros beschrieben. Der Staat, so hieß es, überlasse ganze Gemeinden dem “Joch blutiger Diktaturen”. Wie der Schriftsteller Zuenir Ventura betonte, würden Verurteilte sogar auf Scheiterhaufen aus Autoreifen, den sogenannten “Microondas”, lebendig verbrannt.
Rio de Janeiro hat etwa die gleiche Einwohnerzahl wie Kuba, jedoch andere Sozialindikatoren.
Wie üblich, haben Alibi-Menschenrechtsorganisationen Mitteleuropas auf die Artikelserie von “O Globo” nicht reagiert.
Im Berlinale-Sieger “Tropa de Elite” wird eine typische Scheiterhaufen-Szene gezeigt.
« Agrotreibstoff-Äußerungen der Umweltminister Deutschlands und Brasiliens laut bischöflicher Bodenpastoral(CPT) “komplett falsch”. Massiver Einsatz von Sklavenarbeitern verstößt gegen Nachhaltigkeitskriterien. Viehzucht verlagert sich wegen Ethanol-Förderung nach Amazonien. – Brasilien, Misereor-Partner Roberto Malvezzi zu Sigmar Gabriel und Marina Silva: Ethanolerzeugung schädlich für Nahrungsproduktion und Umwelt. »
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