Wie Viva Rio weiter mitteilte, handelt es sich schätzungsweise um 16 Millionen Schußwaffen – der Staat wisse nicht, wer sie besitze, ob unbescholtene Bürger oder Kriminelle. 87 Prozent der Schußwaffen gehörten Personen außerhalb von Polizei und Streitkräften, während der Weltdurchschnitt bei 58 Prozent liege. Damit sei Brasilien ein hochgradig bewaffnetes Land. Von den beschlagnahmten illegalen Waffen seien 80 Prozent in Brasilien hergestellt worden, was das Argument entkräfte, Schußwaffen würden größtenteils eingeschmuggelt. Der legale Waffenmarkt versorge damit den illegalen, hieß es weiter. Brasilien gehört zu den großen Schußwaffenproduzenten der Erde, zudem zu den größten Munitionsproduzenten, darunter von Streubomben. Von den aus dem Ausland stammenden Schußwaffen wurden danach 59,2 in den USA produziert. Was illegale und legale Schußwaffen täglich in Brasilien anrichten, dokumentieren ausführlich die Landesmedien. In absoluten Zahlen, sei Brasilien weltweit an der Spitze bei Tötungen durch Schußwaffen – laut Schätzungen 34300 Ermordete. Die Gesamtzahl der Morde wird mit jährlich 55000 beziffert. Bei Morden durch Schußwaffen liegt der Teilstaat Rio de Janeiro an der Spitze, gefolgt von Pernambuco und Espirito Santo. Experten und Kommentatoren fragen regelmäßig, wieviele Brasilianer noch leben könnten, falls die offizielle Sicherheitspolitik einer anderen Philosophie folgte. Täglich kommen Brasilianer durch verirrte Kugeln um, sogar Schüler mitten im Unterricht. Daß Angehörige von Polizei und Militär Kriegswaffen an das organisierte Verbrechen verkaufen bzw. übergeben, ist inzwischen sehr gut dokumentiert. Die Studie wurde von Viva Rio gemeinsam mit dem Staatssekretariat für öffentliche Sicherheit(Senasp) erarbeitet.