Wer die Medien-Suchmaschine Paperball nutzt, das Suchwort Pegida eingibt, macht nach der jüngsten Dresdner Protestaktion eine weitere interessante Erfahrung:
Der Vergleich der offiziösen Berichterstattung mit den Pegida-Rede-Mitschnitten zeigt, was in allen Mainstream-Veröffentlichungen gleichgeschaltet fehlt. Wegen des großen öffentlichen Interesses an der neuesten systemkritischen Pegida-Kundgebung von Dresden im Kontext der nationalen Asylantendebatte hatten deutsche TV-Sender erwartungsgemäß erneut auf eine Direktübertragung oder eine ausführliche Zusammenfassung verzichtet. Wie sächsische Oppositionelle betonten, halte sich nicht einmal das MDR-Fernsehen an seinen Programmauftrag, verletze seine Informationspflichten.
Pegida-Mitschnitte:
Lutz Bachmann:https://www.youtube.com/watch?t=12&v=u6joqTgdtxM
Michael Stürzenberger:https://www.youtube.com/embed/dXrOFJQUbiY
Tatjana Festerling:https://www.youtube.com/embed/OMWvkWPiMtE
Siegfried Däbritz:https://www.youtube.com/embed/pt1_qv6FNOg
Bambi:https://www.youtube.com/embed/rMLwcwNkAnw
Legida-Mitschnitt:https://www.youtube.com/watch?v=D9QLgXFWXu0
Dresden
Auffällige Ost-West-Unterschiede – in Ostdeutschland gehören AfD und Pegida weit mehr zur politischen und soziokulturellen Normalität als in Westdeutschland.
Kundgebungsplakat in Dresden 2015, Ausriß.
Aktuelle Propagandaproduktion deutscher Medien:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/09/02/asylantenpolitik-2015-in-deutschland-gesteuerter-mainstream-hat-anfang-september-2015-die-propagandaproduktion-enorm-gesteigert-um-von-gravierenden-problemen-wichtigen-fakten-und-daten-abzulenken/
Deutsche Medienkonsumenten haben nur selten eine Vorstellung davon, wie Medienprodukte zustandekommen: Chefredakteure, stellvertretende Chefredakteure wichtiger, tonangebender deutscher Medien sind fast ausnahmslos Parteimitglieder von CDU/CSU oder SPD, halten täglich mit weiteren leitenden Medienfunktionären eine oder mehrere Redaktionskonferenzen ab, auf denen die Tageslinie festgelegt wird, haben regelmäßig bei entsprechenden Regierungsorganen zwecks Entgegennahme politischer Leitlinien zu erscheinen. Auf Redaktionskonferenzen/Redaktionssitzungen wird auch entschieden, welche Themen Vorrang haben, welche verboten sind, wie mit heiklen Sachverhalten umzugehen ist, welche Sprachregelungen gelten.
Besonders scharf wird die Produktion von Nachrichten kontrolliert, überwacht, gesteuert.
Reporter, Journalisten, die beispielsweise außerhalb der Redaktion gerade einen Pegida-Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen recherchieren, haben gewöhnlich von derartigen aktuellen Absprachen, Zensurvorschriften, Tabu-Themen etc. keinerlei Ahnung, liefern ihre Beiträge ab – was heißt, daß etwa bei Pegida-Beiträgen gleich mehrere Zensurredakteure, höhere Medienfunktionäre, dazu „Pressesonderverbindungen“ der Geheimdienste das Produkt begutachten, nur zu oft gravierend verändern, verfälschen, entstellen. Im Extremfall müssen Autoren hinnehmen, daß mit ihrem Namen Beiträge gekennzeichnet sind, die von völlig anderen Personen/Personengruppen, höheren Stellen verfaßt wurden. Kommen Reporter, Journalisten gar auf die Idee, sich dagegen zu wehren, auf journalistische Grundsätze zu pochen, wird nur zu oft sofort die Entlassung angedroht, etwa mit dem Argument der „Störung des Betriebsfriedens“.
Da heutzutage nur noch eine Minderheit der Journalisten fest angestellt ist, die allermeisten als freie Mitarbeiter für Medien arbeiten, fällt die „Entlassung“ viel leichter – jene freien Mitarbeiter werden „abgeschaltet“, erhalten von einem Tag zum anderen keine Aufträge mehr. Wer also auf eine Karriere im deutschen Journalismus setzt, muß heute mehr denn je in der Lage sein, entgegen dem eigenen Gewissen, entgegen Fakten-und Datenlage scheinbar schlüssige Beiträge zu verfassen, die von CDU/CSU -und SPD-Chefredakteuren nicht oder nur selten beanstandet werden. Er muß sich auf die in Medienhäusern gängigen, oft ironisierten journalistischen „Grundtugenden“ Nicken, Ducken, Radfahren“ verstehen, den Medienchefs stets kritiklos zu Diensten sein. Höchst förderlich ist, wenn journalistische Berufsanfänger ohnehin schon von Hause aus entsprechende „Wertvorstellungen“ mitbringen, mit dem Spielen von Rollen, mit Selbstverleugnung etc. keinerlei Probleme haben, derartiges als „normal“ ansehen.
Wie stets bestätigen Ausnahmen die Regel. Immer wieder haben Journalisten am allerletzten Tag vor der Pensionierung noch Beiträge, Themen ins Programm genommen, die tabu bzw. verboten waren.
Legida 2015: Presse war vor Ort! Auf Nachfragen, ob nun mal die Wahrheit berichtet würde, wurde geantwortet. „Wir schreiben unseren Bericht und in der Redaktion wird er beliebig verändert. Ich bin auch nicht damit einverstanden, aber wenn ich was sagen würde, dass, wenn das so stehen bleibt, ich kündige, würden mir die Chefs sagen, dass draußen noch zehn andere meinen Job haben wollen“.
Für welche Zeitung er da ist wollte er nicht sagen.
Die Zersplitterung des neoliberalen Selbst beginnt in dem Moment, da eine handelnde Person erkennt, dass sie nicht bloß Studentin oder Angestellte ist – sondern zugleich ein Produkt, das verkauft werden muss; eine wandelnde Reklame; ein Verwalter des eigenen Lebenslaufs; und der Entrepreneur der eigenen Möglichkeiten. Er oder sie muss damit zurechtkommen, gleichzeitig Subjekt, Objekt und Zuschauer zu sein. Sie ist gleichzeitig das Geschäft, der Rohstoff, das Produkt und der Kunde des eigenen Lebens. Sie ist ein Haufen von Werten, die investiert, betreut, verwaltet und entwickelt werden wollen; sie ist zugleich aber auch eine Ansammlung von Risiken, die ausgelagert und minimiert werden müssen und gegen die man wetten kann. Sie ist beides, der Star und das entzückte Publikum der eigenen Vorstellung. Es geht hier nicht um Masken, die man mühelos ausprobieren könnte. Es geht um Rollen, die ständig verstärkt und reglementiert werden müssen. Foucault hat darauf hingewiesen, dass das neoliberale Selbst die Grenze zwischen Produktion und Konsum verwischt. Weiterhin gibt es keine vorgegebenen Hierarchien und festen Handlungsmuster, es gibt für jeden nur ein ständig wechselndes Rollenverzeichnis, das sich nach den Erfordernissen des Moments richtet. Den größtmöglichen Nutzen erwirtschaftet die handelnde Person, wenn sie sich als in jeder denkbaren Hinsicht absolut flexibel zeigt.(FAZ)
Heutige deutsche Politschauspieler sind nicht selten der jeweiligen Rolle, in die sie schlüpfen sollen, nicht gewachsen, zeigen eine höchst fatale Abhängigkeit von Redetexten, die ihnen von interessierter Seite zugeschoben werden. Journalisten, Auslandskorrespondenten erleben daher immer wieder sehr hochrangige mitteleuropäische Regierungsmitglieder, Präsidenten, die beim Fehlen entsprechender Redetexte, bei fehlender Zeit fürs Einstudieren, Auswendiglernen der gewünschten Rolle nur noch infantil herumstammeln, wirres Zeug von sich geben.
„Vom Lügen müßten auch viele etablierte Journalisten eine lange Nase bekommen.“ Dresden, Altmarkt 2015
Zu den Kuriositäten im Deutschland von heute zählt, daß immer noch manche Bürger meinen, was Politiker öffentlich sagen und verbreiten lassen, sei identisch mit dem, was sie tatsächlich denken und vorhaben. So begreifen offenbar nach wie vor viele Deutsche nicht, daß es sich bei der gegenwärtigen „Flut von Asylbewerbern“ um eine langfristig und planmäßig vorbereitete Aktion der deutschen Machteliten und ihrer Politmarionetten handelt – mit entsprechenden wirtschaftlichen sowie soziokulturellen Zielen zwecks Transformation Deutschlands.