Rund ein Jahr nach der propagandistisch gefeierten Kapitalerhöhung stellt Brasiliens Wirtschaftspresse immer mehr negative Aspekte des Ölkonzerns heraus. Die PETROBRAS-Aktien seien keineswegs wie angekündigt im Wert gestiegen, sondern deutlich gefallen. Der Konzern müsse zudem immer mehr Benzin aus dem Ausland importieren – 2010 waren es pro Tag 7000 Barrel, 2011 indessen schon 30000. Der ebenso vielgefeierte Milliardär Eike Batista, ebenfalls im Ölgeschäft tätig, erreichte gemäß den neuen Analysen Resultate, die zu den schlechtesten der Branche weltweit zählten. Unter Hinweis auf eine Bewertung der Deutschen Bank hieß es, große Anleger schauten nicht mehr positiv auf Brasiliens Öl-Aktien. Die Ausbeutung der unter einer dicken Salzschicht liegenden Ölvorräte des sogenannten „Pre-sal“-Bereichs gestalte sich weiterhin sehr schwierig, PETROBRAS sei damit überlastet. Anlegern wird direkt empfohlen, derzeit keine PETROBRAS-Aktien zu kaufen, weil es „bessere Optionen gibt“.
Die Bank HSBC strich Brasiliens größtes Unternehmen PETROBRAS von der Liste der zehn aussichtsreichsten Firmen, wies auf Zweifel an der Rentabilität sowie auf Risiken bei der Ölförderung und Verarbeitung.
Brasiliens Pro-Kopf-Brutto-Inlandsprodukt und die aufschlußreiche Vergleichskarte der Financial Times:
Die andere Brasilienkarte – wie weit ist das Tropenland, verglichen mit den Staaten Europas, unter Lula-Rousseff tatsächlich gekommen?: