Klaus Hart Brasilientexte

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„Der ehemalige deutsche Drei-Sterne-General Joachim Wundrak will für die AfD Oberbürgermeister von Hannover werden“. Neue Zürcher Zeitung, August 2019. „Ich war entsetzt, dass die deutsche Politik der offenen Grenzen so stumpf weiter betrieben wurde“.

Donnerstag, 08. August 2019 von Klaus Hart

Herr Wundrak, Sie waren sechs Jahre lang Mitglied der CDU. 2014 sind Sie ausgetreten, warum?

 Ich habe schon damals gesehen, dass die Migrationspolitik der Bundesregierung völlig aus dem Ruder läuft und dass die Bundespolizei sogar daran gehindert wird, Ordnung zu schaffen.

Was dachten Sie, als ein Jahr später die Flüchtlingskrise ausgebrochen ist?

Ich war entsetzt, dass die deutsche Politik der offenen Grenzen so stumpf weiter betrieben wurde. Aber ich ging damals noch nicht in die AfD. Ich hatte gehofft, dass die Auflösung der Grenzen kein politisches Kalkül war.

Das heisst, Sie unterstellen der Regierung einen bewussten Kontrollverlust?

So weit würde ich nicht gehen: Natürlich wollte sie nicht die Kontrolle verlieren. Aber sie nahm es mit ihrer Politik in Kauf. 2017 sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie erkenne nicht, was sie hätte anders machen sollen. Das heisst, es gab auch rückblickend keine Einsicht bei ihr. Als ich das gehört habe, fasste ich den Entschluss, der AfD beizutreten. Ich habe mir das aber gut überlegt. Denn ich wusste, dass dies mit Risiken verbunden ist…Wer sich zur AfD bekennt, wird gemobbt und ausgegrenzt. Man gerät ausserdem in den Fokus der Antifa. Aber ich möchte dazu nicht mehr sagen…Die AfD löst bei einigen Offizieren sicherlich negative Reaktionen aus. Parteipolitik wird aber aus kameradschaftlichen Gründen nicht besprochen, und das finde ich richtig. Ich war lange auch der Meinung, dass sich Offiziere parteipolitisch nicht binden sollten… Die AfD ist die einzige Partei, die die Bundeswehr uneingeschränkt unterstützt. Die Unterstützung der AfD dürfte in Polizeikreisen aber noch grösser sein als unter den Soldaten…Weil die Kameraden bei der Polizei die Fehlentwicklungen der deutschen Politik auf der Strasse täglich erleben. Sie stehen an der Front… Keiner liest unser Parteiprogramm. Wenn Sie es läsen, hätten Sie einen anderen Eindruck von dieser Partei. Das AfD-Programm von heute entspricht im Grossen und Ganzen dem CDU-Programm von 2003. Ich habe die beiden Programme sogar einmal nebeneinandergelegt. Hört man sich die Reden der AfD im Bundestag an, dann muss ich sagen: Das ist die pure Vernunft…Ich kenne die Vorwürfe und Unterstellungen aus der Presse. Mein Bild von der AfD ist aber ein ganz anderes. In der persönlichen Auseinandersetzung erlebe ich keine Rechtsextremen. Aber es ist natürlich kein Geheimnis, dass es bei der AfD gerade im Westen viel Streit gibt. Alexander Gauland hat die Partei treffend als «gärigen Haufen» bezeichnet. Die AfD ist noch jung, hat keine stramme Organisation. Solange man mit Anstand streitet, finde ich das gut…

Ich bin ein Mann der bürgerlichen Mitte, der die Republik verteidigen will. Es kann nicht das Ziel sein, dass die Partei irgendwo zwischen zehn und zwanzig Prozent stehen bleibt. Wir müssen eine Volkspartei werden… Es gibt keine Alternative zur Nato. Fast alle unsere Nachbarn sind Mitglied. Deutschland kann nicht austreten, es wäre geopolitischer Schwachsinn. Die Frage ist doch vielmehr, wie sich die Bundeswehr innerhalb der Nato engagiert. Wer keine Verantwortung übernimmt, hat auch keinen Einfluss. Die Bundeswehr positioniert sich in der Nato nicht richtig, sie hat nicht das Gewicht, das sie haben müsste. Dabei geht es nicht darum, sich aufzuplustern, sondern eine der Grösse und wirtschaftlichen Bedeutung des Landes angemessene Rolle zu spielen. Wer glaubt, die Europäische Union könne die Nato dereinst ersetzen, dem sage ich: Gute Nacht… Merkel hat einen Eid auf Deutschland geschworen, aber sie hat schon ein Problem damit, von einem deutschen Volk zu sprechen. Sie redet lieber von «Bevölkerung». Viele deutsche Politiker haben Mühe, sich zu ihrer eigenen Nation zu bekennen. Auch der Schutz der eigenen Grenzen ist kein prioritäres Ziel mehr. Deutschland gibt immer mehr Souveränität ab an die EU, die Europäische Zentralbank, an supranationale Organisationen. Das finde ich nicht richtig. Der Nationalstaat ist die primäre Organisationsform für Deutschland. Wo Gebilde zu gross werden, entsteht schnell ein undemokratischer Geist…“

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AfDHannoverwahl1

 

Ausriß. CDU-von-der Leyen und der AfD-General an ihrer Seite.

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