Gouverneur Sergio Cabral(Sarney-Partei PMDB) und Präfekt Eduardo Paes waren mit Obama in einem geschlossenen Sozialprojekt – er sagte in der Rio-Rede, beide leisteten in den Slums eine exzellente Arbeit. (…eu quero cumprimentar o prefeito e o governador pelo excelente trabalho…)
„Revistar crianças de 4 anos de idade, retirar moradores de suas casas, não marcar encontro com nenhum movimento social da comunidade são coisas que estão desafinadas com o desejo da população de ver o Obama de perto e de passar carinho para ele“, afirmou.
Um dos fundadores da Cufa (Central Única das Favelas), MV Bill disse que, no início, estava entusiasmado com a ideia de ver um presidente como Obama caminhando pelas ruas da comunidade e começou a incentivar a visita. Quando o „exagerado“ _ segundo ele_ esquema de segurança foi apresentado, porém, decidiu deixar a organização da visita.
„Reunir-se grupo pequeno de pessoas num lugar fechado não condiz com a realidade. Não podemos brincar de estar dentro de um filme. Continuo considerando importante a presença dele, mas achei melhor não fazer parte. É contra os meus princípios e contra as coisas que eu prezo“, disse o rapper.
Inicialmente o produtor Celso Athayde, também da Cufa, permaneceu na produção da visita. Ontem, no entanto, por razões semelhantes às de MV Bill, fez críticas públicas à organização do evento e também se retirou da preparação da visita.
Mauricio Pestana über Rassismus in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/24/mauricio-pestana-herausgeber-von-brasiliens-schwarzen-zeitschrift-%e2%80%9craca-brasil%e2%80%9d-2010%e2%80%9des-gibt-keinerlei-zweifel-das-im-demokratischen-brasilien-von-heute-schwarze-burger-me/
Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können. Ein Krieg, wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”
Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.
Obama-Satire-Video: http://vimeo.com/16776917
http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
Fotoserie aus Rio de Janeiros Favelas: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Die Qualitätszeitung „O Globo“ merkte zu der Obama-Slum-Visite ironisch an:“Sogar die Drogengangster der Cidade de Deus bewiesen soviel Takt, in ihrem Territorium während der Obama-Visite keinerlei Blödsinn zu machen.“
Bill Clinton und Mangueira: “Neben dem Slum liegt seit 1989 das sogenannte Olympische Dorf, trainieren brasilianische Athleten, aber auch Kinder von Mangueira, gesponsert von Staat und Privatfirmen. Das weltgrößte Fußballstadion liegt ganz nahe. Im Oktober 1997 kommt Bill Clinton zu einer Kurzvisite in die Vila Olimpica, von eigenen Spezialeinheiten wohlbeschützt. Die anwesenden Mangueirenser lachen sich halb tot: `Clintons Leute haben genau die gleichen Waffen wie unsere am Buraco Quente, alles Maschinenpistolen AR-15 des US-Heeres`. Die Markengleichheit ist ein gefundenes Fressen für die Karikaturisten. `Eine Unverschämtheit, daß die Präsidentenbewacher Waffen benutzen, die zum exklusiven Gebrauch durch Drogengangster bestimmt sind`, steht unter einer. Die neofeudalen Banditenmilizen schauen belustigt zu, wie direkt vor ihren Augen der Präsident des mächtigsten Landes der Welt seine PR-Show abzieht.” (Picus-Reportagen, Wien, “Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe”) (more…)
„Para ver Obama, só com documento e sem bolsa“. (Landesmedien)
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/15/wo-barack-obama-in-rio-de-janeiro-vor-den-massen-redet/
Präsidentin Dilma Rousseff werde Obama sagen, daß Brasilien soziale Verbesserungen erreichte – und zudem den Respekt vor den Menschenrechten erwähnen, hieß es in der Landespresse. Indessen ist noch nicht bekannt, ob Obama klare Worte zur gravierenden Menschenrechtslage in Lateinamerikas größter Demokratie sprechen wird, u.a. zur Folter durch Staatsangestellte sowie zu den von Staatsangestellten geleiteten Todesschwadronen, Morden an Menschenrechtsaktivisten und zur Sklavenarbeit. Und ob Obama zudem den brasilianischen Bürgerrechtlern und Systemkritikern den Rücken stärken wird, die u.a. den Terror in den Slums von Rio anprangern. Cinelandia war in den letzten Jahrzehnten immer wieder Schauplatz von Protesten gegen die Politik der USA, erinnern die Landesmedien. Geplant sind offenbar Proteste gegen den Auftritt Obamas.
Protest in Cinelandia gegen Lulas Mensalao-Korruptionsskandal: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/23/anzeige-gegen-lula-wegen-unredlichkeit-im-amt-staatsanwaltin-beantragt-beschlagnahme-seines-besitzes-zusammenhang-mit-mensalao-skandal/
Rio de Janeiros Scheiterhaufen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/17/barack-obama-redet-in-scheiterhaufen-stadt-rio-de-janeiro-brasiliens-filmemacher-jose-padilha-thematisierte-rios-scheiterhaufen-in-filmen-von-zwei-berlinalen-kaum-reaktionen-aus-der-gutmenschenszen/
Brasilianische Protestsongs:
Paralamas do Sucesso: http://www.youtube.com/watch?v=sI4ZF2qEzpE
Bezerra da Silva: http://www.youtube.com/watch?v=8i69t5BI3KI
Legiao Urbana: http://www.youtube.com/watch?v=zy2-b8Ze90A&feature=fvwrel
Rita Lee: http://www.youtube.com/watch?v=XTPV8cJoqSU
Jorge Aragao: http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
Cazuza: http://www.youtube.com/watch?v=NkNv2BflaSU
Capital Inicial: http://www.youtube.com/watch?v=5xShbngQdaI
Titas: http://www.youtube.com/watch?v=0LXil87V6jQ
Biquini Cavadao: http://www.youtube.com/watch?v=lR4GeUpk-LE
Raul Seixas: https://www.youtube.com/watch?v=S2cWf8lrQAQ
Paulo Lins und Spielfilm „City of God“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/paulo-lins-gesichter-brasiliens/
Bill Clinton und Mangueira: „Neben dem Slum liegt seit 1989 das sogenannte Olympische Dorf, trainieren brasilianische Athleten, aber auch Kinder von Mangueira, gesponsert von Staat und Privatfirmen. Das weltgrößte Fußballstadion liegt ganz nahe. Im Oktober 1997 kommt Bill Clinton zu einer Kurzvisite in die Vila Olimpica, von eigenen Spezialeinheiten wohlbeschützt. Die anwesenden Mangueirenser lachen sich halb tot: `Clintons Leute haben genau die gleichen Waffen wie unsere am Buraco Quente, alles Maschinenpistolen AR-15 des US-Heeres`. Die Markengleichheit ist ein gefundenes Fressen für die Karikaturisten. `Eine Unverschämtheit, daß die Präsidentenbewacher Waffen benutzen, die zum exklusiven Gebrauch durch Drogengangster bestimmt sind`, steht unter einer. Die neofeudalen Banditenmilizen schauen belustigt zu, wie direkt vor ihren Augen der Präsident des mächtigsten Landes der Welt seine PR-Show abzieht.“ (Picus-Reportagen, Wien, „Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe“)
Fotoserie über Gewalt in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/