Die Regierungspropaganda der Rousseff-Regierung zur Wirtschaftslage wird von der Unternehmerschaft Brasiliens immer häufiger kritisiert – amtliche Daten gelten als wenig vertrauenswürdig, große Banken und Unternehmen stützen sich vorsichtshalber auf eigene Studien zu ökonomischen Indikatoren des Tropenlandes. Die derzeitige Korruptionskrise der Rousseff-Regierung weist nach Ansicht der Unternehmerschaft auf die Schwächen der politisch-wirtschaftlichen Linie Brasilias. Auffällig ist, daß die Rousseff-Regierung theoretisch bereitstehende Haushaltsmittel für wichtige Wirtschaftsprojekte kaum freigibt – bislang sind es nicht einmal 10 Prozent der für 2011 eigentlich vorgesehenen Gelder. Große Aufmerksamkeit findet, daß die Förderung des Ölkonzerns PETROBRAS zurückgeht. Im Juli sank die Produktion um 3,8 Prozent gegenüber Juni – gegenüber Juli 2010 sind es 1,8 Prozent Rückgang. Die Börsenkurse von PETROBRAS geben deutlich nach.
Finanzminister Mantega hatte 5,5 Prozent Wachstum für 2011 als realistisch bezeichnet – jetzt liegt die Voraussage nur noch bei 3,7 Prozent.
FIESP-Fachdirektor José Roriz Coelho im Website-Interview.
Falsche Börsen-Voraussagen für 2011: