Tripolis (Fidesdienst) – „Es wundert mich, dass man anscheinend erklärt hat, dass ich mich nur mit geistlichen Angelegenheiten beschäftigen soll und dabei betont, dass die Luftangriffe von den Vereinten Nationen genehmigt wurden. Doch dies bedeutet nicht, dass die Vereinten Nationen, die Nato oder die Europäische Union moralisch dazu berechtigt sind, über Bombenangriffe zu entscheiden“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst. „Ich möchte mich gewiss nicht in politische Dinge einmischen, aber ich habe die Pflicht darauf hinzuweisen, dass Bombenangriffe unmoralisch sind“, so Bischof Martinelli.
„Ich möchte betonen“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, „dass Bombenangriffe nicht dem zivilen und moralischen Gewissen des Westens oder im allgemeinen der Menschheit entsprechen. Bombenangriffe sind immer unmoralisch. Ich respektiere die Vereinten Nationen und die Nato, aber ich muss darauf hinweisen, dass ein Krieg unmoralisch ist. Wenn es zu Menschenrechtsverstößen auf der einen Seite kommt, dann kann man diese nicht mit denselben Methoden bekämpfen. Als Christ muss ich friedliche Mittel nutzen, insbesondere den Dialog“.
„Ich möchte daran erinnern, dass Papst Johannes Paul II. diplomatische Beziehungen zu Libyen aufnahm, als für dieses Land noch ein Embargo galt. Dies zeigt, dass die Methode zur Lösung der Probleme nicht der Krieg oder ein Embargo ist, sondern der diplomatische Dialog“, so Bischof Martinelli abschließend, der sich dem Aufruf der gemischten Bischofskommission zum Krieg in Liebyen und zu den Fragen der Migration anschließt (vgl. Fidesdienst vom 5/5/2011). (LM) (Fidesdienst, 06/05/2011)
Luftterror und Flüchtlingstod: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/11/nach-luftterror-uber-tripolis-untergang-eines-fluchtlingsschiffs-aus-der-bombardierten-hauptstadt-uno-bestatigt-starke-zunahme-der-zivilen-opfer-der-libyen-intervention-wegen-provozierter-massenfluc/