Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Barack Obama in Rio de Janeiro: Regierende Arbeiterpartei verbietet Mitgliedern die Teilnahme an Anti-Obama-Protesten. „Está proibido!“ Heikle Menschenrechtsfragen. Für die USA erfreulich starke ökonomische Position in Brasilien. Wikileaks.

Freitag, 18. März 2011 von Klaus Hart

Brasiliens Regierung und die Führung der Arbeiterpartei(PT) haben die von PT-Mitgliedern angekündigten Proteste gegen den Besuch Obamas verurteilt. Die betreffenden PT-Mitglieder zählen gleichzeitig zu Gewerkschaften  und Sozialbewegungen, von denen die Proteste ebenfalls ausgerufen worden waren. Wie die Landesmedien berichteten, diskutierten PT-Minister telefonisch mit den Dissidenten – die Regierung wolle nicht, daß sich Obama gestört fühle und als „persona non grata“ bezeichnet werde. In Rio de Janeiro verbot die lokale PT-Führung ihren Mitgliedern kategorisch die Teilnahme an den Protesten. Nach deren Ankündigung hatte laut Medienkonzern Globo Obama seine für Sonntag vorgesehene öffentliche Rede auf Brasiliens traditionellem Protestplatz in Cinelandia vor dem Opernhaus abgesagt, wolle jetzt nur noch vor kleinem Publikum im Opernhaus sprechen.

Indessen wandte sich ein PT-Parteiflügel in einer Note gegen die offizielle Partei-und Regierungslinie und rief zu Anti-Obama-Protesten auf. Dem PT-Flügel gehört Dilma Rousseffs Frauenministerin Iriny Lopes an:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/barack-obama-in-brasilien-flugel-von-lulas-arbeiterparteipt-verurteilt-drohung-mit-libyen-invasion-sowie-krieg-in-afganistan-und-im-irak-wie-bei-bush-visite-2007-pt-teilnahme-an-protestaktione/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/17/barack-obama-redet-in-scheiterhaufen-stadt-rio-de-janeiro-brasiliens-filmemacher-jose-padilha-thematisierte-rios-scheiterhaufen-in-filmen-von-zwei-berlinalen-kaum-reaktionen-aus-der-gutmenschenszen/

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat vor der Obama-Visite erstmals das sehr heikle Menschenrechtsthema gestreift und dabei die Situation im Iran mit dem US-Gefängnis in Guantanamo verglichen. „Wenn ich nicht mit dem Steinigen von Frauen einverstanden bin, kann ich auch nicht zustimmen, daß Menschen ihr Leben lang ohne Verurteilung eingesperrt bleiben.“ Bewußtsein über die Frage der Menschenrechte müßten der Iran, die USA und auch Brasilien haben.Rousseff zitierte die Probleme im Gefängnissystem des Landes:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/27/brasiliens-neue-menschenrechtsministerin-maria-do-rosario-definiert-das-tropenland-als-folterstaat-laut-landesmedieno-brasil-reconhece-a-existencia-e-a-presenca-da-tortura/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

Steinigen im Iran und in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

Obama und Brasiliens Rassismus:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/obama-und-brasiliens-schwarze-hohe-erwartungen-laut-franziskaner-frei-david-santos-leiter-von-educafro-brasiliens-gravierender-rassismus-brasilien-ist-das-rassistischste-land/

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