Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Alibi-„Verbot“ bienenschädlicher Gifte in der EU 2018 – viel zu spät, da perverse Umweltverbrecher längst ihre Ziele erreichten. Frühling 2018 – kaum noch Insekten, Wildbienen – entsprechend starker Rückgang bei insektenfressenden Vogelarten. Windkraftwerke – bestens bekannt als effiziente Insektenkiller. Politisch Verantwortliche der jahrzehntelangen gezielten Bienenvernichtung weiter auf freiem Fuß.

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/sieg-fuer-die-bienen-freilandverbot-von-bienenschaedlichen-giften-in-der-eu-a2411844.html

„STUDIE: PFLANZENSCHUTZMITTEL VERURSACHT BIENENSTERBEN

Unkraut-Vernichter Glyphosat schadet dem Bienen-Darm“. BILD am 25.9. 2018 mit Ur-Uraltbekanntem…Politisch Verantwortliche weiter auf freiem Fuß – also Verfassung und Bundesnaturschutzgesetze außer Kraft.

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Windkraftwerke – tödlich auch  für Insekten. WKA mit Totenkopf, in Bayern an der Autobahn. Foto: K.Simionoff

Warum sogenannte Öko-Parteien, Öko-Verbände etc. unbedingt Windkraftwerke wollen:

„Wegen des Luftverkehrs werden die Türme nachts durch rote Blinklichter markiert, außerdem strahlen die Rotorblätter Reibungswärme ab. Beides lockt Insekten in großem Maß an. Nachtaktive Käfer, Mücken oder Nachtfalter besitzen zwar eine enorme Anzahl von Ommatidien (Einzelaugen) und sehen selbst bei Mondlicht noch farbig, aber sie erkennen die Gefahr nicht. Die Folgen sind erheblich. Gustave Corten und Herman Veldkamp vom Energy Research Centre of the Netherlands (ECN) entdeckten, dass sich auf den Rotoren eine regelrechte Kruste aus zerplatzten Insekten bildet, welche die Leistung der Windräder um bis zu 50 Prozent reduzieren kann.“ spektrum.de

-http://gegenwind-borchen.de/80-der-insekten-bereits-ausgerottet-das-artensterben-in-nrw

„Nicht zu vergessen ist, dass durch die Windkraftanlagen eine hohe Verwirbelung der Insektenfauna stattfindet. Wenn Millionen von Insekten an den Rotoren durch kleine Blutströpfchen nachgewiesen werden können wird lediglich dieser Tatbestand belegt. Was die Reduzierung der Insektenfauna in den Waldbereichen bedeutet, ist für von Insekten lebende Tiere keineswegs ausreichend aufgehellt.“ Naturexperte Martin Görne, Jena, OTZ 2015

„Insekten verursachen Leistungsverlust in Windrädern“. wissenschaft.de

https://www.spektrum.de/alias/dachzeile/warum-man-windraeder-vielleicht-violett-anstreichen-sollte/1058178

Welche deutschen Mainstreammedien wegen Zensurbestimmungen nicht über den Kontext Windkraftwerke & massive Insektenvernichtung berichten dürfen, hat man u.a. per Google-Suche rasch heraus.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/29/bienensterben-bewust-gefordert-lacherlich-spate-alibi-eu-erklarung-zur-lage-keinerlei-bestrafung-haftbarmachung-der-jedermann-bekannten-politisch-verantwortlichen/

Windkraftwerke, so die Naturexperten, erzeugten Wärme, was massenhaft Insekten anlocke, die dann vernichtet würden. Nicht zufällig sei in durch Windkraftwerke zerstörten Landschaften eine starke Abnahme der Insektenpopulationen bemerkbar.  

“Denn gerade die Spezialisten unter den Faltern entwickeln sich oft nur an einer einzigen Pflanzenart, an denen die Raupen fressen, bevor sie sich verpuppen und das adulte Stadium erreichen. Doch viele solche Pflanzen sind immer schwerer zu finden. Der Hauptgrund ist nach Einschätzung aller Experten eindeutig die intensive Landwirtschaft…”Die Stickstoffverbindungen dünsten in die Luft aus und verteilen sich um die Felder. Damit wird die Umgebung noch in etlichen Kilometern Entfernung mitgedüngt.”…Neben dem Dünger setzten Faltern auch die auf den Feldern eingesetzten Pestizide zu, die sich zunehmend in der in der Umwelt anreicherten…Zu denken gibt besonders, daß auch geschützte Bereiche den Tieren keine sichere Zuflucht vor den durch die Luft verbreiteten Düngestoffen und Insektiziden bieten…Wir können die Artenvielfalt nicht einmal mehr in den Schutzgebieten erhalten…Luftstickstoff und Pestizide machen an den Grenzen der Schutzgebiete nicht halt…” Thüringer Allgemeine, 8.8. 2016

“Windräder – ja, bitte” – Grüne Thüringen…

 

Die nach 1990 auch in Ostdeutschland massiv verwendeten Sprühgifte der Agroindustrie werden u.a. durch den Wind auch in die Dörfer geweht, haben dort die entsprechenden gravierenden Wirkungen auf die Gesundheit der Menschen, erhöhen u.a. die Allergierate, führen zu vielen Krankheiten.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/23/das-altbekannte-bienenkiller-pestizid-welche-politisch-verantwortlichen-liesen-zu-das-es-soviele-nutzinsekten-vernichtete-greenpeace-mitteilung-auch-sog-umweltverbande-alibi-ngo-wusten-bestens/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/03/bienensterben-bewust-von-agrargift-mafia-in-kauf-genommen-uralt-beobachtungen-der-naturfreunde-bestatigt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2017/05/04/deutschlands-umweltverbrecher-weit-straffrei-beispiel-gezielte-vernichtung-von-vogelarten-300-millionen-brutpaare-weniger-zahl-der-voegel-sinkt-seit-jahren-mdr-2017/

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Katze und Opfer Mönchsgrasmücke – armseliger Frühling 2017, Thüringen. Fehlen von Vogelarten von Jahr zu Jahr stärker, gravierender bemerkbar. “In Deutschland töten Katzen nach einer Nabu-Schätzung jährlich mehr als 100 Millionen Vögel.” DIE WELT 2017

Bienenvernichtung, Schmetterlingsvernichtung in Deutschland, EU:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/05/22/die-populationen-der-schmetterlinge-sind-seit-1990-in-europa-deutschland-und-in-sachsen-stark-zurueckgegangen-die-verluste-liegen-zwischen-30-bis-50-prozent-offizielle-information-ueber-die-kon/

Anschluß 1990, gezielte Naturvernichtung in Ostdeutschland – Resultate und Ziele:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/11/10/mauerfall-und-anschlus-1990-was-fur-natur-und-biodiversitat-der-zuvor-artenreichen-ex-ddr-geplant-war-erreichte-resultate-weisen-auf-umweltvernichtungsziele-artenvielfalt-und-lebensqualitat/

Dr. Michael Stubbe 2012 – und jene, die Fakten-Vergleiche anstellen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/24/deutschlands-beachtliche-erfolge-im-neoliberalen-naturschutz-der-ruckgang-der-vogelbestande-ist-erschreckend-besonders-in-der-agrarlandschaft-artenexperte-dr-michael-stubbe-halle-schre/

Demographischer Wandel seit 1990:

“Allein in Deutschland sind seit 1990 mehr als eine Million Feldlerchen verstummt, eine Entwicklung, die besorgniserregend ist”, sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/08/rio20-konferenz-an-den-resultaten-der-uno-umweltkonferenz-von-1992-lassen-sich-die-tatsachlichen-ziele-und-absichten-erkennen-damals-unter-betroffenheitsgeschwatz-und-entschlossenheitsrhetorik-ver/

http://www.deutschlandfunk.de/keine-loesung-bei-illegalen-berliner-deponien.697.de.html?dram:article_id=72363

Deutsche Politmarionetten der Machteliten und stets gehätschelter VW-Konzern:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/09/24/was-vw-so-gut-an-nazi-kriegsverbrecher-und-judenmoerder-franz-stangl-gefiel-1959-in-brasilien-ausgerechnet-als-werkschutzchef-zur-niederhaltung-und-kontrolle-aufmuepfiger-politisch-engagierter-arbei/

Kirchentag-Sponsor Volkswagen-Konzern, VW und Politmarionetten:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/05/23/vw-abgas-betrug-von-welchen-politikern-regierungsmitgliedern-gedeckt-enormer-schaden-fuer-den-ruf-deutschlandsdeutsche-wertarbeit-auffallende-unterwuerfigkeit-von-politmarionetten-gegenuebe/

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Ausriß. Martin Luther und die Obrigkeit.

Systemkritiker, aber auch regierungsunabhängige Verkehrsexperten betonen in Diskussionen, die Merkel(CDU)-Gabriel(SPD)-Regierung begünstige permanent den umwelt-und klimaschädlichen Autoverkehr und benachteilige gezielt den umweltfreundlichen Personen-und Güterverkehr auf der Schiene. Dies zeige sich in jüngster Zeit u.a.  an der Einführung des Fernbussystems, der überlangen LKW(Giga-Liner), der absurden Preiserhöhungen im Zugverkehr, an Streckenstilllegungen und forciertem Autobahnbau. Die Regierung sei lediglich Marionette der Autokonzerne. Gleiches gelte u.a. im Falle der Rüstungs-und Windkraftkonzerne. Wenn die Regierung betone, sich für Umweltschutz einzusetzen, zeige die Faktenlage, daß es sich dabei nur um leeres Propaganda-Geschwätz handele. 

ICCT-Studie:Moderne Diesel-Pkw stoßen mehr Schadstoffe aus als Lastwagen

Selbst Dieselautos der neuen Abgasnorm sind schmutziger als Lastwagen oder Busse: Laut einer Studie stoßen sie doppelt so viele Stickoxide aus wie Nutzfahrzeuge. DIE Zeit 2017

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Ausriß.

Hintergrund

Kommentar aus Der Rabe Ralf/Ostberlin :
NABU und VW feiern Kooperation – makabrer gehts nimmer
Jürgen Flasbarth, Leif Miller im trauten, freundschaftlichen Talk mit VW-Konzernbossen, auf gute, zunächst dreijährige Zusammenarbeit und „Dialogpartnerschaft“ sich zuprostend beim Nobelempfang im protzigen Automobilforum Unter den Linden Anfang März, die grüne Umwelt-Staatssekretärin Gila Altmann und ihr Anhang mittenmang – ganz, ganz wenige unter den geladenen „Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur“ fanden das alles makaber, hanebüchen, doch andererseits so charakteristisch für rot-grüne, neoliberale Zeiten. Mit dem Auto-Multi assoziiert man schließlich so manches. Der Konzern denkt, wirkt schon im Hitlerfaschismus global – seine Produkte rollen an allen Fronten, in allen attackierten Ländern, bringen Riesenprofite. Nach dem Krieg, der so barbarisch Menschenleben, Natur und Umwelt vernichtet, gehts so weiter – der berüchtigte Franz Stangl, Kommandant des KZ Treblinka, hauptschuldig für den Mord allein an etwa neunhunderttausend Juden, lebt, wie nicht nur brasilianische Soziologen und Rabbiner anklagen, sechzehn Jahre völlig unbehelligt in Sao Paulo, bekommt unter seinem echten Namen von Volkswagen einen guten Job in der dortigen Konzernfiliale. Unter den Foltergenerälen der Militärdiktatur zwischen 1964 und 1985 kollaborieren Multis wie VW und Mercedes-Benz eng mit dem Repressionsapparat, schicken speziell ausgebildete Agenten sogar in die Versammlungen der Metallarbeiter und ihrer Gewerkschafter, geben die Spitzelberichte sofort an die politische Polizei DEOPS weiter. Von der CIA geschulte Todesschwadronen ermorden damals Ungezählte vor allem in den Slums, politische Gefangene werden Haien lebendig zum Fraß vorgeworfen oder hoch über Amazonien aus Helikoptern gestoßen. Die „Operation Condor“, länderübergreifende Terroraktion der lateinamerikanischen Diktaturen gegen die Opposition, wird auch von den Multis mitfinanziert, Altnazis, deutsche Kriegsverbrecher sind federführend dabei. Solche Dinge, Zusammenhänge hatte man als Ossi schon in der Grundschule gelernt – erinnert sich, mit dem Sektglas in der Hand, zwangsläufig auch an die kirchlichen Berichte über Sklavenarbeit auf der VW-Rinderfarm am Rio Cristalino, den Anteil von VW-Produkten an der irrsinnigen Luftverpestung in Millionenstädten wie Sao Paulo, Rio de Janeiro, Mexico-City. Und daran, wie nach der Wende im Osten zugunsten von Autokonzernen wie VW der öffentliche Verkehr, Bus-und Bahnfahren durch absurde Preiserhöhungen unattraktiv gemacht werden, der Flächenverbrauch durch Autobahnen, Straßen, Parkplätze, die Naturräume zerstören, zerschneiden, erschreckend wächst. Ebenso der Lärm, dazu die Luftvergiftung durch Autoabgase – soviel vernichtete Lebensqualität selbst in kleinsten Dörfern. Wie war das doch gleich mit der sozialen Verpflichtung des Eigentums? In den neuen Bundesländern, so Egon Bahr, gehören nur noch fünf Prozent des Produktivvermögens Ostdeutschen, alles andere Westdeutschen und Ausländern. 
Auf dem Nobelempfang wird ein Drei-Liter-VW-Lupo-Kleinwagen versteigert. Der neue Autotyp, zitiert Flasbarth selber aus einer Glosse, dient nur dem Gewissensausgleich für von VW geplante spritfressende Lususautos, eine Alibiproduktion, meinen andere. Die größeren Motoren der neuen Fahrzeuggeneration sorgen für höhere Schadstoffbelastung, auch mehr vom Umweltgift Kohlendioxid, hauptverantwortlich für den Treibhauseffekt. „Im Stau hilft auch das Drei-Liter-Auto nicht“, steht in einem ausgelegten VW-Prospekt. „Vor allem der Staat ist gefordert, die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen.“ Auf Rot-Grün, man siehts an den Milliarden für neue naturvernichtende Autobahnen, können sich die Konzernbosse verlassen. Jetzt haben sie auch noch mit den sogenannten Umweltverbänden immer leichteres Spiel. Glückwunsch, NABU.

Jagen wie bei Hermann Göring
Ost-Naturschützer protestieren gegen neofeudales West-Jagdrecht  Mit Pulver und Blei auf Adler, Kraniche, Störche und Bussardevon Klaus Hart
 
Im adlerreichsten Bundesland Brandenburg reißen nach 1990 erstaunliche Dinge ein. Horstschutzzonen werden dreist mißachtet, auch gräfliche Jagdkanzeln  rechtswidrig  direkt neben Nestern der seltenen Schreiadler errichtet, die im Westen längst ausgerottet sind. Alttiere verlassen die Bruten, Junge verenden – auch weil ABM-Brigaden mit nervig knatternen Motorsensen zur „Grabenpflege“ mitten in der Brutzeit an  Adlerhorste vorrücken. Greifvögel werden immer häufiger  abgeschossen oder  in Fallen gefangen, dann sadistisch  getötet. Das ist nicht nur in Brandenburg ein neues Ärgernis: Denn in der DDR stehen generell alle Greifvögel unter Naturschutz, im Westen sind sie dagegen dem Jagdrecht untergeordnet – nur  zuviele Waidmänner mißachten dort Schonzeiten, holen sie vom Himmel – die Statistiken sprechen Bände. Indessen – auch in Brandenburg sind die  Jäger als „Naturschutzverband“ anerkannt, obwohl sie, für die meisten Umweltfreunde ein Unding, sogar in den Naturschutzgebieten nach wie vor auf Tiere schießen. Nicht nur Artenexperten erinnern sich, daß Jahre zuvor die Fachleute der nahe Himmelpfort gelegenen Schutzstation Woblitz fast überall in Brandenburg aktiv  waren, Umweltstraftaten rasch entdeckten, häufig verhindern konnten. Heute wissen potentielle Täter, daß mit Ärger durch Woblitz kaum noch  zu rechnen ist: Von ehemals vier Festangestellten blieb nur einer übrig, die anderen wurden versetzt. Doch selbst für die raren Wanderfalken  ist kaum Zeit – als unbekannte Täter im Schutzgebiet ein Junges vom Horst schießen, wird das erst zehn Tage später  bemerkt. „Die Leute wissen genau – wir sind nicht mehr präsent wie früher – niemand paßt mehr auf, die Bürgernähe ist weg“, kommentiert Stationsleiter Paul Sömmer. „Ein Großschutzgebiet alleine nützt vielen Arten  nix, wenn drumherum weiter rücksichtslose Land-und Forstwirtschaft betrieben wird.“Der Mann ist ein Naturschutz-Idealist, wie er im Buche steht. Sömmer stammt aus Berlin, wird zunächst Pfleger im Tierpark, schwärmt noch heute von Professor Dathe, war lange in dessen famosem Tierparkklub, beringt heute pro Jahr weit über einhundert Adler. Fallen irgendwo junge Falken, Habichte, Milane, Adler aus dem Nest, werden in Woblitz abgegeben, ohne daß der Fundort bekannt ist, weiß Sömmer, um welchen Horst es sich handeln könnte, oder welches Greifvogelpaar den Jungvogel problemlos adoptieren würde. Er nimmt den Nestling, klettert mit Steigeisen routiert den Baum hinauf, setzt den Vogel zwischen die anderen – und die Sache geht glatt. Dazu gehört viel, viel Erfahrung. Rehe, Hirsche, selbst Füchse und Dachse dringen nachts bis auf das Stationsgelände vor, im Winter pflügen Wildschweine den großen Hof um. Das nächste Fischadlerpaar brütet nur dreihundert Meter entfernt auf einem Hochspannungsmast.Die zunehmenden Abschüsse bedrücken Sömmer.„Wes Brot ich esse…“Gerichtsverwertbare Zeugenaussagen sind schwieriger als früher zu erlangen, da  Abhängigkeiten zu neuen, auch adligen  Wald-und Kiesgrubenbesitzern rasch  wuchsen. Motto: „Wes Brot ich esse, des Lied ich singe“.Einer schiebt den Schwarzen Peter dem anderen zu, Wegsehen kommt in Mode.  Die noch zu DDR-Zeiten gegründete Station erhält jetzt jährlich  an die fünfhundert  Großvögel – erschlagen, abgeschossen, vergiftet, an Strommasten verunglückt, mit Glasflächen kollidiert. Von Bussarden und Eulen wurden weit über die Hälfte Opfer des zunehmenden Straßenverkehrs nach der Wende, von den Störchen starben die meisten an Masten-Stromschlag, weitere an chronischer Mangelernährung und Schüssen. Habichte, theoretisch streng geschützt, werden gewöhnlich in Fallen gefangen und dann erschlagen, Bussarde weniger häufig.

Die Recherche der wahren, konkreten Verlustursachen, Basis einer möglichen Anzeige,  erfordert kriminalistisches Geschick – doch die mit „Nachweisführung“ beauftragte ABM-Kraft wurde eingespart, gut für die Täter. „Derzeit können die Naturschutzbehörden maximal nur ein Drittel der eigentlichen Naturschutzaufgaben bewältigen“, betont bereits 1996 der Referatsleiter für Naturschutzrecht im Potsdamer Umweltministerium, Ulrich Stöcker. „Heute wären es noch weniger.“ Dennoch erklärt das Ministerium, von einer Kehrtwende, einem Roll-Back  im Naturschutz könne keine Rede sein. Vielmehr sei dieser durch das Zusammenlegen  von Landwirtschafts-und Umweltressort entschieden gestärkt worden. Stöcker habe recht. „Aber wir können nicht neben jeden Adlerhorst einen Naturwächter stellen.“ Stimmt – so sehen das auch die Umweltfreunde. Doch ein paar mehr Fachleute als heute müssens schon sein.

 Denn geradezu alarmierend ist eine Studie, die Paul Sömmer, Dr. Torsten Langgemach als Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Buckow  und der Experte Jörg Lippert über die illegale Verfolgung geschützter Vögel  Berlins und Brandenburgs seit 1990 anfertigten. Alle drei dachten, daß solche Straftaten – wie zu DDR-Zeiten –  keine wesentliche Rolle mehr spielen – mußten sich indessen vom Gegenteil überzeugen.  „Dabei haben wir lediglich die Spitze des Eisbergs erfaßt.“ Bei Parstein wird auf  freiem  Feld ein totes Seeadlerweibchen gefunden, das dort in seinem angestammten Revier gebrütet hätte. Im Körper Schrotkugeln, die eine chronische Vergiftung durch Blei bewirkten, den theoretisch streng geschützten Greifvogel immer stärker schwächten.“In einem toten Fischadler fanden wir sage und schreibe zweiunddreißig Schrotkugeln.“ Auch Bussarde und Habichte, selbst Kolkraben, Schleier-und Waldohreulen sowie Kraniche, Schwäne und Störche würden erlegt, die Tendenz sei eindeutig steigend.

Feudaler Trophäenkult wieder schick

„Bestimmte Kreise sind interessiert, daß solche Fälle nicht mehr aufgeklärt werden.“ Immer mehr Leute fänden es schick, einen ausgestopften Adler an der Wand zu haben, Trophäenkult, Trophäenmessen, das gierige Streben nach ausgefallenen Besitztümern seien wieder große Mode.  Bei Tierpräparatoren wurden auf Anhieb illegal erlegte Adler entdeckt.

Auch den Brandenburger Grüne-Liga-Sprecher Norbert Wilke nervt hochherrschaftliches Jagdgebaren aus Leibeigenenzeiten:„Diese Hinwendung zur feudalen Trophäenjagd ist ein Rückschritt um Jahrhunderte. West-Jäger legen vieles um, was sie nicht dürfen – Tiere, die in der DDR in Ruhe gelassen wurden. Gutbetuchte Ost-Jäger verfahren leider inzwischen ähnlich.“ Andere Umweltaktivisten sehen sogar Verbindungen der Jagdlobby zu rechtsextremistischen Organisationen. Man jage nun auch im Osten wieder nach Generalfeldmarschall Hermann Görings Gesetz.

Zu DDR-Zeiten wurden – wegen des Naturschutzrechts – verunglückte Adler zu Sömmer gebracht und untersucht. Heute ist das äußerst selten – wegen des sogenannten jagdlichen Aneignungsrechts. Artenexperte Dr. Torsten Langgemach:“Wer heute einen abgeschossenen Adler im Wald findet, ihn in der Vogelwarte Buckow oder in Woblitz abgibt, macht sich sozusagen der Jagdwilderei schuldig.“ Denn tote Greifvögel, abgeschossene Kraniche gehören nach der Wende jetzt  dem, der am Fundort das Jagdrecht hat. Damit wird es enorm schwierig, Täter zu ermitteln. Heißt es, der Adler sei halt im Revier gefunden worden, ist das nur zu oft eine Lüge. „Jäger heute sind oft sehr clever, nutzen Rechtsberatung, decken sich gegenseitig“, monieren Artenschützer. Auch in  der Politik hätten sie Rückhalt und Einfluß, denn beim elitären, teuren Jagdvergnügen seien sogar Minister, Staatssekretäre und andere hohe Amtsträger sowie Bundestagsabgeordnete dabei – wie westwärts schon lange üblich, würden öffentliche und private Interessen verquickt.

Sömmer und andere Naturschutzexperten Brandenburgs stellen nicht zufällig die politische Forderung:“Greifvögel haben im Jagdrecht nichts zu suchen – müssen wieder heraus, so, wie früher in der DDR.“ Um dies zu erreichen, sei politischer Druck nötig. „Der NABU kam spät aus dem Mustopf“, so Sömmer,“erkennt aber jetzt allmählich das Problem, hat es trotz der Proteste jahrelang verschlafen.“

Prof. Dr. Matthias Freude, Präsident des Landesumweltamtes, nennt die Greifvogelstudie erschreckend;  wieder Adler abzuschießen, sei pervers. „Doch wer das tut, tut es bewußt. Man hält heute auf alles drauf, was rumfliegt. Viele Naturschützer  Brandenburgs sagen, daß es die Gastjäger aus dem Westen sind – da ist wahrscheinlich was dran; es darf sich nicht jeder hier einen Adler einstecken!“ Die Studie drückt sich keineswegs um dieses heikle, hochpolitische Thema herum: „Die Auffassung, daß gewohnheitsmäßiger Abschuß von Greifvögeln früher „bei uns“ keine Rolle gespielt hat, aber nunmehr von Gastjägern aus anderen Bundesländern hereingetragen wird, wurde mehrfach von einheimischen Jägern geäußert.“ Dr.Freude bemerkt, daß Wilderei zunimmt, Jagdverbände versuchen, vieles Illegale unter der Decke zu halten. “In der DDR ließen sich Täter höchst einfach ermitteln, heute ist das sehr schwierig.“

Aus Bayern ist bekannt, daß man die raren Eisvögel  in Forellenzuchtanlagen sogar mit Fallen fängt,  der  früher an den bayrischen Gewässern häufige Fischadler bis heute trotz seines Schutzstatus erbarmungslos abgeschossen wird – das einzige Brutpaar  wird wie ein Staatsgeheimnis behandelt, der Horst rund um die Uhr bewacht. Brandenburg hat weit über zweihundert Paare, bei steigender Tendenz, die bislang ohne Aufpasser auskamen. Die neue Studie belegt allein drei Abschußfälle, in einem hatte man dem Tier auch noch die Fänge „sauber abgetrennt“.

Killen statt Jagen

 Zitiert wird ein aufgebrachter  Neu-Jäger:“Was macht der Kolkrabe an meinem Fallwild? Das ist Jagdwilderei! Ich bezahle hier schließlich Pacht!“

Ausgerechnet Greifvögeln der freien Natur „Wilderei“ vorzuwerfen, wie es durch viele Jäger geschieht, zeigt deutlich, wieviel man vom Naturschutz tatsächlich versteht. Umweltamtschef Freude und Sömmer drücken sich vorsichtig aus – Ost-Jäger und ehrenamtliche Naturschützer reden dagegen Klartext: Überall in den neuen Bundesländern gebe es jetzt Riesenprobleme mit den zumeist gutbetuchten oder gar adligen Westjägern – die von ihnen beherrschten Jagdbehörden seien nur noch daran interessiert, daß seltene Tiere, wie Adler, „angeeignet“ würden. „Alle toten Greifvögel müssen neuerdings dem Revierjäger gehören“, protestiert einer, „und sei es der fünfzehnte tote Seeadler!“ Weil immer mehr Wildaufbruch mit zahlreichen Schrotkugeln darin von den Jägern achtlos in der Landschaft liegengelassen werde, vergifteten sich Greifvögel tödlich, die in der Natur als Gesundheitspolizei wirken, und wie Raben, Rotmilane  oder Seeadler auch  Aas fressen. „Die Praxis zeigt, daß nach der Wende zahlreiche der neu in Brandenburg Jagenden die  Greifvögel nicht mal unterscheiden können, obwohl das theoretisch verlangt wird“, sagt ein Insider.  Würden dann  absurderweise Ausnahme-Abschußgenehmigungen etwa für Habichte erteilt, schössen die Grünrocke stets  immer zahlreiche seltene Sperber, Kornweihen und andere Arten ab, bemerkten den Irrtum noch nicht mal, wenn sie die Vögel tot  in der Hand hielten. Ein West-Jäger, wird berichtet, holte  einen fliegenden Adler herunter, hielt ihn für eine Wildgans –  ein anderer einen seltenen Wolf für einen streunenden Hund.

 Daß  vernünftige Jagd nötig ist, gerade auch die stark angewachsenen Bestände von Prädatoren wie Waschbär oder Marderhund reguliert werden müssen, steht dagegen für fast jeden Naturfreund außer Frage.

neue „Kulaken“

Auch in Mecklenburg-Vorpommern rebellieren Naturschutzaktivisten gegen die neuen Jagdsitten. Peter Strunk aus Stralsund verteidigt die bodenständigen Waidmänner aus der Region, hat mit denen schon zu DDR-Zeiten eng zusammengearbeitet. Nach der Wende werden die regelrecht über den Tisch gezogen, überfahren  – Wild wird zur Ware, Jagd verkommt zu Kommerz, westdeutsche Revierkonkurrenten, gelegentlich „Kulaken“ genannt,  mit hohem „Sozialstatus“ kaufen Vorrechte. „Neuerdings gibts immer mehr Schießer, nicht Jäger, die irgendwo in Stuttgart oder München wohnen, aber hier große Wälder gekauft haben. Die kommen selten her, knallen – rattattadong – Wild ab, schießen Pachten leer, verschwinden wieder – mit denen gibts viel Ärger! Da war ein kräftiger Hirsch, der seit Jahren für gesunden Nachwuchs sorgte, zur Freude der hiesigen Jäger – und dann eines Tages – bumm, lag er tot da. Die schwarzen Schafe haben einen teuren Pelz, haben das große Geld. Früher kamen Jagd und Naturschutz miteinander aus…“

Schwer nachvollziehbar, wieso von den zuständigen Behörden die besonders grausame, dazu auffallend häufige  Tötung von  streng geschützten Habichten durch  organisierte Taubenzüchter nicht unterbunden wird, Umweltminister und –behörden sogar den Verkauf und die öffentliche Werbung für Habichtskörbe zulassen.  So werden in Liebenwalde mindestens zwei Tiere gefangen und im Ofen verbrannt, andere verstümmelt. Bereits 1996 präsentiert und tötet  man einen Habicht sogar auf einer Versammlung von Taubenzüchtern.  Bezeichnend, wie diese mit Locktauben umgehen – mehrfach fand man sie verhungert in Greifvogelfallen. Auf einer Geflügelbörse werden 1998 neben anderen geschützten Greifvögeln auch zwei lebende Seeadler gegen Höchstgebot feilgehalten.

Gravierende Verschlechterungen sieht auch Professor Michael Stubbe von der Martin-Luther-Universität Halle überall. „Dem Osten wurde einfach das Jagdsystem des Westens übergestülpt. Dabei hatte man  Jagd bei uns  sehr progressiv  geregelt. Die DDR-Jäger waren in vorderster Front des Naturschutzes.“ Auch er weiß von Greifvogelabschüssen, Problemen mit dem Bundesjagdgesetz.

 Man braucht nur in den Jagdzeitschriften zu blättern, und begreift rasch, wie heute der Hase läuft: Bei der Treibjagd werden sogar Hunde der Kollegen miterledigt – doch keiner gibts zu, lieber vertuscht man  die Tat. Logisch, daß dann Adlerabschüsse  gleich gar nicht offengelegt, gegenüber der Öffentlichkeit unter den Teppich gekehrt werden, argumentieren Naturfreunde, weisen auf Fälle von Schießlust.

Ausländer  mit Wildschweinen „verwechselt“?

In Mecklenburg-Vorpommern feuern zwei Jäger angeblich irrtümlich in einem Gerstenfeld auf  über zwanzig illegale Ausländer – zwei Schleuser werden getötet. Die Täter flüchten, werden in erster Instanz freigesprochen. Der Tatverlauf exakt: Ein Ost-Revierpächter fährt mit zwei West-Jägern aus der Region Frankfurt/Main hinaus, der Westjäger schießt zuerst, dann der Ostjäger. Laut jenem  West-Richter, der dem Schöffengericht vorsaß, das freisprach, war nicht nachzuweisen, wer die tödlichen Schüsse abgab. Dorfbewohner meinten, das Feuer, das die Toten verkohlen ließ, sei zwecks Tatvertuschung von den Jägern gelegt worden, dies sei aber ebenfalls nicht nachgewiesen worden. Die Jäger betonen, sie hätten gemeint, auf Wildschweine zu schießen.

 Deutschlands Jägerpräsident, der Großgrundbesitzer Constantin Freiherr von Heeremann, zuvor Chef des westdeutschen Bauernverbandes:“Das ist doch gerade das Interessante, daß Jagen Freude macht, daß auch der Trieb, Beute zu machen, in uns steckt.“ Peter Friedrich Sieben, Geschäftsführer des Bayrischen Jagdverbandes erklärt gar, daß man „Freude an der Jagd und damit auch am Töten“ haben kann.

Nur gelegentlich blitzt Selbstkritik auf. So schreibt ein Waidmann  in der Zeitschrift“Unsere Jagd:“Begriffe wie Moral und Weidgerechtigkeit sind für viele Jäger ein Fremdwort geworden….Wenn diese Eigenschaften mehr und mehr verlorengehen, müssen wir uns nicht wundern, wenn wir von Jagdgegnern angefeindet werden.“ Doch in derselben Ausgabe läßt sich ein Jäger stolz mit einundzwanzig durch Fallen getöteten, keineswegs häufigen  Steinmardern abbilden, die Umweltschützer lieber weiterhin in der freien Natur beobachtet hätten.

 

WiesenvernichtungTA18

Leserbrief in der Thüringer Allgemeinen, Mai 2018, zur zügigen Amerikanisierung ostdeutscher Landschaften und Gärten, der weiter wachsenden Liebe zur Natur-und Heimatvernichtung, gefördert von Autoritäten und Wirtschaft. Leserbriefe dieser Art werden regelmäßig in der TA veröffentlicht. “Gemäht wird, egal ob mittags, zur Kaffeezeit oder abends.” Aus Dorfgärten wurden Maschinengärten. Für viele sensible, störempfindliche Vogel-und Insektenarten brachte die Amerikanisierung der Dorfgärten das Aus, wegen zerstörtem Lebensraum sind diese Arten fast überall verschwunden.

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Ausriß Thüringer Allgemeine 2018. Um eine möglichst große, erfolgreiche Streß-, Scheuch-und Vertreibungswirkung zu erzielen, so argumentieren viele Naturschützer, sind Motorsensen nicht mit effizienten Schalldämpfern ausgerüstet. Bände spreche, daß eine Installierung von Schalldämpfern just von zuständigen Behörden, also u.a. Umweltministerien, Gesundheitsministerien etc. nicht vorgeschrieben werde. 

Im selben Zeitraum, in dem in Ostdeutschland die Nutzung von extrem lauten, benzinbetriebenen Motorsensen eingeführt wurde, ging dort der Bestand an Singvögeln, Insekten etc. stark bis sehr stark zurück.

WaldzerfurchtTA18

“Der Wald wird zerfurcht”. Thüringer Allgemeine 2018, Leserbrief. Ostdeutscher Wald vielerorts Opfer des Anschlusses von 1990, Opfer von gezielter naturfeindlicher Politik der neuen Machthaber.

WINDMÜHLEN-OPFER: HOHE KOLLISIONSRATEN PRO ANLAGE UND JAHR/umwelt-watchblog.de

So sieht der Naturschutz des BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger aus und so soll es nach seinem Willen noch jahrzehntelang weitergehen
So sieht der Naturschutz des BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger aus und so soll es nach seinem Willen noch jahrzehntelang weitergehen

Auf der 150. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft in Halle (Saale) 2017 berichteten Mitarbeiter der Schweizerischen Vogelwarte Sempach über Schlagopfer an Windrädern. Die Arbeiten erfolgten im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Energie. Im Schweizer Jura wurden von März bis November 2015 an drei 150 m (mit Rotoren) hohen Anlagen die Schlagopfer im Umkreis von jeweils 100 m gesucht und zwar an 85 Tagen während der neun Monate. Da die Opfer unter anderem durch Füchse, Wildschweine und Rotmilane schnell gefressen werden, legte man in regelmäßigen Abständen Testkadaver aus, um die Verlustquote abschätzen zu können. Die Kollisionsopfer waren vor allem nachts ziehende Kleinvögel, darunter etliche Goldhähnchen. Mit Radar wurde die Zahl der Anflüge an die Rotoren registriert und die Kollisionen gezählt. Unter dem Strich ergab sich eine absolute Kollisionsrate von 20,7 Individuen pro Windrad. Einzelheiten finden Sie im Tagungsband der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft 2017.

Allerdings ist der abgesuchte Umkreis von 100 m zu klein, weil die Rotorspitzen Geschwindigkeiten von 400 bis 450 km/h erreichen. Je nach Stellung der Rotoren fliegen die getroffenen Opfer unterschiedlich weit. Aus 150 m Höhe sicherlich weiter als nur 100 Meter. Darum dürfte die errechnete absolute Kollisionsrate von 20,7 Individuen je Windkraftanlage eher noch höher liegen.

Aber das Erschlagen von geschützten Vögeln ist nicht nur eine Frage von Komma genauen Kollisionsraten. Hier geht es um gesetzlich geschützte Arten, für die das Tötungsverbot gilt. Und es geht um die Liebe zu Tieren, um ihre Würde und den Schutz ihres Lebens. Sie werden sinnlos erschlagen durch hoch subventionierte „irrationale Sakralbauten“, wie der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn die Windmühlen nennt. Bereits am 26. Februar 2014 hat die regierungseigene „Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)“ der Bundesregierung ein Gutachten zum EEG und damit auch den Windrädern überreicht. In der Zusammenfassung steht: „Das EEG sorgt also nicht für mehr Klimaschutz, sondern macht ihn deutlich teurer.“ Das wird seitdem sorgfältig verschwiegen, weil es „nicht hilfreich“ ist.

Und es geht um das Versagen der großen Naturschutzverbände in Deutschland. Ihre Spitzenfunktionäre werben für immer noch mehr Windmühlen, obwohl sie wissen, welches Massaker diese Anlagen Jahr für Jahr aufs Neue anrichten, denn ihre Betriebszeit gilt für mindestens zwanzig Jahre. An ihrer Spitze steht Hubert Weiger, der Vorsitzende des BUND, mit 565.000 Mitgliedern der größte deutsche Naturschutzverband.

Schon am 23. Juni 2011 hält er in Berlin eine BUND – Pressekonferenz ab, auf der er zusammen mit dem Präsidenten des Bundesverband Windenergie e. V., Hermann Albers, Werbung für Windkraftanlagen macht. Danach schreibt er immer wieder gemeinsam mit Albers Presseartikel z. B. in der Frankfurter Rundschau, in denen sich beide für die Verdoppelung der Zahl der Windräder aussprechen – dreister kann Lobbyismus nicht werden. Nur zwei Vögel pro Anlage und Jahr kämen um, sagt Weiger. Bei 28.000 Windkraftanlagen sind das schon 56.000 erschlagene Vögel pro Jahr. Geht es nach Weiger sollen sich künftig doppelt so viele Windmühlen drehen und entsprechende doppelt so viele Vögel erschlagen werden, nämlich 112.000 pro Jahr. Leider sprechen die Opferzahlen, die auf der Jahrestagung der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft vorgestellt wurden, für ein Massaker ganz anderes Kalibers. Das ist das Fukushima, das Prof. Hubert Weiger und seine Seilschaften zu verantworten haben.

Dr. Friedrich Buer, freier Biologe
Neustadt an der Aisch

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 27. April 2018 um 18:53 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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