http://www.nationalpark-zeitschrift.de/pdf/leseprobe1.pdf
Wattenpresse -Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Infodienst des Wattenrates Ost-Friesland
Alibi-Naturschutz in Deutschland und die Folgen…
 Vor einigen Tagen versandte die Wattenpresse einen Beitrag (ganzunten) zum „Internationalen Tag der Artenvielfalt“http://www.bmu.de/naturschutz/biologische/vielfalt/doc/45881.php in der Naturschutzstation in Lübbertsfehn. Dieser Tag kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mit der Artenvielfalt nicht nur in Deutschland rapide bergab geht, häufig gerade durch die Agrarindustrie mit ihren direkten Auswirkungen auf das Verschwinden der Wiesenvögel, die heute kaum noch jemand kennt und die deshalb auch nicht vermisst werden. Naturschutzbiete sind da nur ein kleiner Ersatz, den Artenschwund halten sie nicht auf. Mehr als ein Nachruf sind diese politisch inszenierten Gedenktage denn auch nicht. Am Beispiel des Kampfläufers beschreibt Willhelm Breuer in der letzten Ausgabe der Nationalparkzeitung das Verschwinden einer Art Ende eines TurniersWilhelm Breuerhttp://www.nationalpark-zeitschrift.de/pdf/leseprobe1.pdf Zitat daraus:„Naturschutz ist keine Ansichtssache, sondern eine Staatsaufgabe.Es ist ein Bekenntnis für Kühe und Kampfläufer und gegen die Vergötzung des Marktes”. In der Tat, durch den gnadenlosen „Markt“ und durch die Versäumnisse des Staates ist der von Rachel Carson schon 1962 vorhergesehene „Stumme Frühling“ in weiten Teilen Ostfrieslands, und nicht nur dort, längst traurige Wirklichkeit geworden.Â
MK
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– Wattenpresse –
Infodienst des Wattenrates Ost-Friesland
Datum: 19. Juli 2011
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Ostfriesland Magazin, Norden, Heft 7/2011
Zum Bericht „Spurensuche im Watt“, 25 Jahre Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“, erhielten wir folgende Leserpost:
BUND sieht untätig zu
Der Geschäftsführer des BUND Niedersachsen, Bodenstein-Dresler, kritisiert zu recht die fehlende Aufsicht im Nationalpark. Die Duldung von Fun-Sport in geschützten Gebieten und die Kabelanbindung der Off- shore-Windräder quer durch angeblich strikt geschützte Bereiche. Dabei hat der BUND zusammen mit NABU und WWF der Kabelanbindung auch durch strengste Schutzzonen zugestimmt.
http://www.wattenrat.de/wind/wind103.htm
Die Genehmigung der Kite-Surf-Gebiete per „Befreiungen“ der Nationalpark -Verwaltung sind weder mit den gesetzlichen Regelungen des Nationalpark- Gesetzes und des Bundesnaturschutzgesetzes, noch mit. naturschützerischer Vernunft zu vereinbaren. Der BUND als klagebefugter Naturschutz verband hätte dagegen klagen können, ja, wenn er seine Satzung ernst nehmen würde, dagegen klagen „müssen“.
http://www.wattenrat.de/aktuell/aktuell320.htm
Aber der Bund zog es mal wieder vor untätig zuzusehen, wie die Schutzziele einer vermeintlichen „Harmonie“ zwischen Schutz und Nutzungen geopfert werden. Gegen den Windpark „ Nordergründe“ bei Wangerooge, der mittels Zahlenspiele über die dort vorkommenden geschützten Vogelarten genehmigungsfähig gerechnet wurde, hatte der BUND zunächst geklagt, dann aber gegen Bares für eine BUND-Stiltung die Klage zurückgezogen. http://bit.ly/ib47Fs
Nun stellt. Bodenstein- Dresler seinen Verband wieder als „Anwalt der Natur“ dar und leidet offenbar an dem von Politikern bekannten Black-out-Syndrom was den eigenen Anteil an den Defiziten betrifft. Es wäre ein Wunder, wenn das Meer der Freizeithungrigen von nun an „sanft“ mit der Natur umgehen könnte. Längst sind empfindliche Vogelarten in existentielle Bedrängnis geraten. Die Abnahme der Regenpfeifer, der Zwergseeschwalben und anderen Arten, die noch vor wenigen Jahren hänfig waren, zeigt das deutlich. Die drohende Ausrottung wird dann mit Sätzen wie: „Die Population hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert“ verharmlost.
Statt kompetenter Ranger sollen es sogenannte „Junior- Ranger“
richten. http://bit.ly/kuYfUq
Naturschutz im Nationalpark ist also Kinderkram. ,Als Betreuer vom Memmert habe ich erlebt, dass die Verwaltung mit Hin- weisen auf Miss- stände sehr „kreativ“ umgeht und illegale Zustände oft durch Ausnahmeregelungen legalisiert. Das Anlanden von Sportbooten an geschützen Gebieten, frei laufende Hunde, Eiersammler, Drachen stei gen in sensiblen Bereichen, Tiefflüge vou Segelfliegern, Feuerwerk in Badeorten im Nationalpark, Fun-Sport usw. müssten die Funktionäre von BUND, NABU und WWF längst alarmieren. Stattdessen wird „Harmonie“ mit altem und jedem demonstriert und der eigene Anteil an den Missständen unter den Teppich gekehrt.
http://www.wattenrat.de/memmert/die-achte-insel/
Mit der Moral ist es wie mit dem Problembewusstsein: Es geht auch ohne. Bei so viel Heuchelei, Herzlosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber den Tieren und der Landschaft muss man kein Pessimist sein, um beim Wattenmeerschutz den Tunnel am Ende des Lichts zu sehen.
Zumal, da BUND und Co. in schönster Harmonie mit Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) nnd Peter Südbeck von der Nationalpark-Verwaltung die Vermarktung der Wattnatur zu ihrer „Herzenangelegenheit “ machen. Das Wohlverhalten der Verbände wird mit Projektförderungsmitteln aus der Landeskasse und Stiftungsgeldem belohnt. http://bit.ly/laMJVd Also tun sie „besorgt“, aber sorgen für sich selbst.
Per Fax
Reiner Schopf
18442 Jakobsdorf
Ostfriesland Magazin 7/11
Daß bei den politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen bestenfalls sehr geringes Interesse an Umwelt-und Naturschutz besteht, zeigt sehr plastisch der ungehemmte Verbrauch des aus Waldholz hergestellten Papiers für Propaganda in den Printmedien: Selbst wer keinerlei Interesse an Auto-oder Immobilienkauf hat, ist gezwungen, in dicken Zeitungsausgaben teils kiloweise Propaganda dieser Branchen mitzukaufen; zahlreiche in hoher Qualität produzierte Zeitschriften bestehen fast durchweg aus Produkt-und Service-Propaganda. Leicht vorstellbar, wie u.a. die Transport-und Energiekosten sinken würden und auch das Lesevergnügen anstiege, falls Printmedien zugunsten des Umwelt-und Naturschutzes von banal-stupider Firmenpropaganda befreit würden. Indessen fehlen entsprechende Forderungen, Initiativen – und der Mitläufer-Journalismus macht sich dafür natürlich nicht stark. Über die Funktion dieser Propaganda, die angewendeten psychologischen Tricks ist von kompetenten Wissenschaftlern bereits ziemlich alles gesagt worden.
« „Ist Brasilia provinziell? Ja.“ Folha de Sao Paulo, Brasiliens größte Qualitätszeitung, zum Hauptstadtjubiläum. Brasilia – „urbane, soziale, historische Sabotage.“ – Jude in Sao Paulo. Gesichter Brasiliens. „Jüdisches Lateinamerika“ (ila-Bonn). »
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