Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Energiewende-Bluff: „Rotmilan von Windkraftanlage getötet“. Lübecker Nachrichten. Immer noch keine Protestaktionen von Greenpeace gegen Vernichtung streng geschützter Tierarten durch Windkraftwerke. An den Resultaten lassen sich die tatsächlichen Ziele sogenannter internationaler Umwelt-und Artenschutzkonferenzen erkennen, auf denen sich Naturvernichter und Öko-Zyniker tummeln – überall Abbau, Vernichtung der Artenvielfalt sichtbar, spürbar.

Montag, 30. September 2013 von Klaus Hart

http://www.ln-online.de/Lokales/Segeberg/Rotmilan-von-Windkraftanlage-getoetet

 „Ein Jammer: Dieser Rotmilan, den Hans Wirth hier in den Händen hält, wurde von der Windkraftanlage im Hintergrund förmlich enthauptet.“ Lübecker Nachrichten

 „Am Wochenende wurde bereits der vierte Rotmilan ein Opfer der Anlagen im Tralauer Windpark.“

Bisher gab es dort offenbar noch keine Protestaktionen von Greenpeace, auch nicht von sogenannten Umweltschutz-Parteien.  Daher wird nun mit Spannung erwartet, ob und wie in den nächsten Tagen Greenpeace und andere Umweltorganisationen vor Ort gegen die Vernichtung von Milanen durch Windkraftwerke protestieren werden. Schließlich ist bestens dokumentiert, daß Rotmilane deutschlandweit zu den am meisten betroffenen Greifvogelarten gehören. Trotz des  theoretisch hohen Schutzstatus waren mitten in den Lebensräumen der Rotmilane solche Industrieanlagen errichtet worden – wo diese stehen, hat vielerorts die Zahl der Milan-Brutpaare deutlich abgenommen – Hinweis auf unchristliche neoliberale Herzenskälte u.a. bei den politisch Verantwortlichen.

Bereits 2009 hatte die Lokalpresse von einem Rotmilan berichtet, der im Windpark Tralau durch eine Anlage getötet worden ist.

http://www.kraemer-dieter.de/24432/30354.html

Greenpeace:  „Immer wieder wird befürchtet, Windräder würden die Vogelwelt beeinträchtigen. Bis jetzt konnten aber bei den betriebenen Anlagen keine negativen Auswirkungen auf Vögel nachgewiesen werden.“

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Ausriß. Greenpeace, das durch seine spektakulären Umweltschutzaktionen bekannt ist, hat bisher noch nicht verlauten lassen, ob es jetzt zum Schutz der Rotmilane vor Ort aktiv wird.  

Das Hauptverbreitungsgebiet des Rotmilans liegt in Sachsen-Anhalt. Daher war zu erwarten, daß nach dem Anschluß von 1990 alles vermieden würde, was dem Lebensraum, der Bestandsdichte des Rotmilans vor allem in dieser Region schaden könnte. Indessen geschah just das Gegenteil – ausgerechnet Windkraftwerke, die nachgewiesen besonders viele Rotmilane töten, wurden von den politisch Verantwortlichen gezielt  – und pervers – in Gebieten mit sehr guten Rotmilan-Lebensräumen errichtet. Außerdem veränderte man auch andere, für den Rotmilan wichtige Faktoren. Die offenkundig beabsichtigten Resultate ließen nicht lange auf sich warten, wie aus einschlägigen Expertenstudien hervorgeht. 

 „Erst mit der Wiedervereinigung und der damit zusammenhängenden Veränderung in der Landwirtschaft gingen die Bestandszahlen vor allem in Ostdeutschland erheblich zurück. Besonders im Verbreitungszentrum, im nordöstlichen Harzvorland in Sachsen- Anhalt war eine Abnahme von 50 % zu verzeichnen (MAMMEN et al. 2006).“

Gelegentlich ist zudem auffällig kurz und ohne Erläuterung von „wendebedingten“ Veränderungen in der Landwirtschaft Ostdeutschlands die Rede.

http://www.rotmilanprojekt.de/seite15.html

http://www.dda-web.de/downloads/surveyplaners/rotmilan_leitfaden_d.pdf

Studie Querfurter Platte:  http://oekotop-halle.de/pubs/RotmilanWindkraft2006.pdf

Offiziell war behauptet worden, durch den Anschluß von 1990 werde sich die Natur-und Artensituation in Ostdeutschland sehr stark verbessern. Indessen wurden die u.a. für den starken Rückgang der Rotmilan-Population – im Hauptverbreitungszentrum um 50 %(!) – politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen, obwohl nahezu jedermann bestens bekannt,  bis heute nicht bestraft, wurden zudem keinerlei Schritte unternommen, um die vor dem Anschluß existierende Bestandsdichte wieder zu erreichen. Das spricht Bände, auch über die spektakuläre Außerkraftsetzung des Bundesnaturschutzgesetzes. Obwohl in dem Gesetz mehrjährige Haftstrafen vorgesehen sind, werden sie bezeichnenderweise gegen Rotmilan-Vernichter nicht verhängt – nicht einmal in dem besonders betroffenen Rotmilan-Hauptverbreitungsgebiet Sachsen-Anhalt. 

Bemerkenswert ist zudem die tolerierte illegale Greifvogelvernichtung durch „Jäger“:

http://www.abschaffung-der-jagd.de/bildergalerie/illegalegreifvogelverfolgung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/30/der-energiewende-bluff-fakten-zur-vernichtung-von-vogeln-und-fledermausen-durch-windkraftwerke-und-peter-berthold-professor-und-direktor-ir-der-vogelwarte-radolfzell/

„Wenn die Natur unter die Räder kommt“ – Nachrichtenmagazin FOCUS 2013

158.000 Vögel sterben jährlich durch Windräder – als besonders gefährdert gilt der Rote Milan – noch gibt es in Deutschland noch etwa 12.000 Brutpaare.

305.000 Fledermäuse werden pro Jahr getötet – den Säugetieren platzen in der Nähe der Rotoren durch den Luftdruck oft die Lungen.
10.000 Quadratmeter Wald fallen für ein Windrad – für Großanlagen bis in 196 m Höhe werden straßenbreite Transportschneisen in den Forst geschlagen. wenn die Natur unter die Räder kommt

Wenn die Natur unter die Räder kommt – ein erschütternder Bericht in der Focus-Druckausgabe 39/2013, Rubrik Forschung und Technik. „Selbst Naturschutzgebiete sind nicht mehr tabu für Windkraftinvestoren. Seltene Tiere können zwar Autobahnen stoppen, aber für die Energiewende werden sie bedenkenlos geopfert. Doch der Widerstand wächst. Oft stehen Grüne gegen Grüne.“

Auszug: Die Täter fuhren mit schwerer Technik vor: Im Sommer 2013 verschwand der Horst des seltenen Schwarzstorchs im Roßbacher Forst bei Bad Kissigen über Nacht vom Baum. Im matschigen Waldboden fanden Unterstützer des Bayerischen Landesverbandes Vogelschutz noch Reifenspuren eines großen Fahrzeugs…
Weitere Stichwörter: Ein derart rüdes Vorgehen schockiert die meisten Naturfreunde – Manche Touristen, meint die Ministerin, kämen extra in den Wald, um Windräder zu bestaunen. – Ein Großwindrad im Wald bringt bis zu 40.000 Euro Pacht – pro Jahr. Enoch zu Guttenberg, Dirigent,über den exzessiven Ausbau der Windenergie: „Da ist nur eine schädliche Großtechnologie durch die nächste ersetzt worden“. Speziell greift er den BUND an: „Ich sage, der BUND ist käuflich. Ich warte darauf, dass der BUND mich verklagt. Diesen Prozess würde ich gerne führen“. Focus-Druckausgabe 39/2013

(zitiert aus Website von Wilfried Heck)

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“Grüne” Energieerzeugung, “sauberer” Strom. Zerfetzter Uhu unter deutscher Windkraftanlage – Beweis für deren “Umweltfreundlichkeit”? Einfach mal nachschauen, welche deutschen Parteien  im Wahlkampf 2013 das heikle, gefährliche Thema unter den Tisch kehren…Bisher noch keine Stellungnahme zuständiger politischer und wirtschaftlicher Akteure.

Tote Fledermaus unter Windkraftanlage, Foto (C): Archiv EGE

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 Foto von Manfred Knake.

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Ausriß.  “Windenergieanlagen sind ein Symbol für Umweltfreundlichkeit.” Erika Vauk-Hentzelt und Susanne Ihde

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/29/brasilien-wie-systematisch-die-albatrosse-wunder-der-evolution-ausgerottet-werden-und-naturlich-weder-regierung-noch-alibi-ngo-etwas-unternehmen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/06/23/rio20-2012-welttreffen-der-naturvernichter-oko-zyniker-und-verdranger-mit-prognostizierten-resultaten-zuendegegangen-neoliberale-wirtschaft-siegte-mit-ihrer-strategie-wie-vor-20-jahren-bedrucke/

Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermeier in Rio de Janeiro, Oktober 2013, während der Straßenproteste:”Am Schlimmsten ist, daß die Politik zu etwas Verfaultem geworden ist.”(O Globo) “Unsere `demokratische`Gesellschaft ist verfault, gibt nicht mehr die Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen.” **

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 Thomas Ostermeier, künstlerischer Leiter der Schaubühne, nannte in dem O-Globo-Interview als Schwerpunkt das Herausfinden, wer die Spielregeln bestimmt – Wirtschaft oder Politik? “Das ist die wichtigste Frage unserer Zeit.” Davon ausgehend, könne man auch verwandte Themen wie die Fußball-WM oder die Olympischen Sommerspiele in Brasilien untersuchen, die auch den Streit zwischen den Interessen der Wirtschaft und denen der Bevölkerung zeigen. “Aber am Schlimmsten ist, daß die Politik zu etwas Verfaultem geworden ist. Es gibt einen Graben, der die Menschen von den Politikern und der Politik trennt…Wir verlieren das Vertrauen in die Demokratie…Unsere `demokratische`Gesellschaft ist verfault, gibt nicht mehr die Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen.”   http://www.schaubuehne.de/de/personen/thomas-ostermeier.html/ID_Taetigkeit=5

Ostermeier kündigte an, 2014 zwei Stücke in Rio de Janeiro aufzuführen.

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Toter Storch in 06901 Dorna, Kreis Wittenberg. Die Störchin mit der Ringnummer DEH H 5706 lag unter einer Windkraftanlage, in zwei Stücke gerissen, offensichtlich mit dem Flügel der WKA kollidiert (Blutspuren am Flügel des Windrades erkennbar). Sie hatte mit ihrem Partner in unserem Horst drei Jungstörche großgezogen, die seit dem 17. August 2013 ausfliegen. Der Verlust wurde der Vogelwarte Hiddensee gemeldet.

(Quelle: Website von Wilfried Heck)

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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