Brasilianische Mediziner haben die nach wie vor hohe Todesrate durch Elendskrankheiten angeprangert. Selbst gemäß den unvollständigen amtlichen Statistiken verlören deshalb jährlich mindestens 82500 Menschen ihr Leben, also pro Tag durchschnittlich 226. Bei den Krankheiten handele es sich vor allem um Durchfall, Malaria, Dengue-und Gelbfieber, Lungenentzündung sowie Tuberkulose. Gesundheitsexperte Nicanor Pinto von der Bundesuniversität in Sao Paulo betonte, wichtigster Grund für ein schwaches, stark anfälliges Immunsystem sei der Hunger. Bei einem geschwächten Organismus seien die Heilungschancen begrenzt. Rund 49000 jener jährlichen Opfer seien nicht in der Lage gewesen, einen Arzt oder einen Gesundheitsposten aufzusuchen bzw. hätten keine medizinische Betreuung erhalten. Im Nordosten Brasilien sei die Lage am gravierendsten.
In der zehntgrößten Wirtschaftsnation werden jährlich etwa 80000 neue Tuberkulosefälle registriert, bei Lepra waren es 2007 über 50000 neue Fälle. Brasilien hat weltweit die höchste Lepradichte.