Gemäß den in der Tagespresse veröffentlichten Arbeitsmarktangeboten gibt es im April 2012 im wirtschaftlich wichtigsten Teilstaat Sao Paulo 2139 Stellen im Transportsektor, darunter für LKW-Fahrer. Diesen wird ein Brutto-Monatslohn von 1250 Real, umgerechnet etwa 544 Euro angeboten. Das brasilianische Preisniveau liegt derzeit auch bei vielen Grundnahrungsmitteln über dem deutschen – ein Liter Frischmilch kostet in Sao Paulo im Supermarkt umgerechnet rund 1.50 Euro.
Angesichts des niedrigen Lohns und der damit verbundenen ungenügenden Ernährung nutzen Brasiliens LKW-Fahrer zahlreiche verbotene Drogen, um sich am Steuer wachzuhalten, die enorme Arbeitsbelastung bei vielen Überstunden, gigantischen Staus auszuhalten. Bei den Drogen handelt es sich vor allem um Amphetamine, im Volksmund „rebite“, die besonders von LKW-Fahrern konsumiert werden, die Export-Soja für Länder wie Deutschland über viele tausend Kilometer zu den Atlantikhäfen transportieren. In Studien ist von einer regelrechten Amphetamin-Epidemie die Rede – die Droge werde offen an den Fernstraßen verkauft.
Auffällig niedrige Produktivität Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
Sicherlich rein zufällig fehlen bei Mainstream-und NGO-Texten über Brasilien gewöhnlich konkrete Angaben über Löhne, Lohnvergleiche sowie Preisvergleiche. Auch bei der in NGO-Texten enthaltenen Regierungspropaganda über den Aufstieg von Brasilianern aus der Armut in die Mittelschicht sucht man solche Angaben gewöhnlich vergeblich. Mancher gewinnt den Eindruck, auch einschlägige NGO machen beim Beschönigen der neoliberalen Zustände aktiv mit.
Warum vor dem Hintergrund des Billigstlohnsystems Brasilia aus Ländern wie Deutschland soviel Lob erhält.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/chancen-fur-bayerns-wirtschaft-im-boom-land-brasilien/
Knochenjob LKW-Fahrer in Brasilien, wie hier auf einer Fernstraße in Bahia. Tropenhitze, stundenlanges Festsitzen im Stau, massenhaft nur zu oft überhaupt nicht bezahlte Überstunden, häufige Überfälle hochspezialisierter bewaffneter Banden auf LKW.
Auswanderungsland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/24/brasilien-wurde-unter-lula-rousseff-zum-auswanderungsland-bye-bye-brasil-sergio-costa-soziologie-professor-an-der-fu-berlin-bestatigt-die-entwicklung/